Manchmal möchte ich das Schicksal an den Schultern packen, schütteln bis seine Augäpfel in den Höhlen rotieren und es anbrüllen: Reicht es jetzt mal?
Doch diese feige Person macht sich immer wieder aus dem Staub, wenn ich Anlauf nehme, um es anzugreifen. Zurück bleibt die kleine, bucklige Gestalt namens Selbstmitleid.
Das Loch von letzter Woche ist wieder in einige Entfernung gerückt. Ob es daran liegt, daß ich mich an diesem Wochenende so gut abgelenkt habe oder daß ich endlich verinnerlicht habe, daß Vergangenes nicht mehr zu ändern ist, wie oft ich auch darüber nachgrüble, kann ich noch nicht sagen.
Was jedoch bleibt, ist die Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Zärtlichkeit.
Eine Freundin fragte mich zuletzt, ob ich denn überhaupt eine neue Beziehung haben wolle ... ich konnte nur antworten, daß ich es ehrlich gesagt gar nicht weiß. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, auf Dauer mit jemandem Pore auf Pore zusammenzuleben, ich brauche Distanz UND Nähe - nur Nähe könnte ich nicht mehr ertragen, ohne erdrückt zu werden.
... scheint furchtbar schwer zu sein. Denn es will niemandem gelingen.
Als Trostpflaster eigne ich mich gut.
Als fickbares Material, das man sich nehmen kann, wenn der Sack platzt und dann wieder wegwirft, wenn der Hunger gestillt ist.
Wie ich mich dabei fühle, ist egal ...
Ich frage mich immer, was ich eigentlich suggeriere, daß man mit mir nur seinen Spaß sucht? Und sich einfach ins Nichts verzieht, wenn es ernst wird.
Manchmal kommt es mir so vor, als sei Glück das, was immer nur die anderen haben.
Ich warte schon so lange, auf den einen Moment
Ich bin auf der Suche, nach 100 Prozent
Wann ist es endlich richtig, wann macht es einen Sinn
Ich werde es erst wissen, wenn ich angekommen bin.
Ich will sagen: So soll es sein, so kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht, alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt und mein Herz gefangen nimmt
Wenn es da ist werd' ich feiern, ich weiß da ist noch mehr
Es liegt noch soviel vor mir, ich lauf noch hinterher
Bis jetzt fühl ich nur die Hälfte, von allem was geht
Ich muss noch weiter suchen, weil immer noch was fehlt
Ich will sagen: So soll es sein, so kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht, alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt und mein Herz gefangen nimmt
Ich weiß nicht wo du bist oder wo du wohnst
Aber eins ist sicher, das es sich lohnt
Ich bete jede Nacht, das ich dich finde
Und du sagst: So soll es sein, so kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht, alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt: So soll es sein, so kann es bleiben
Genauso ist es gut, alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles in mir ruht
So soll es sein, so kann es bleiben
So hab ich es mir gewünscht, alles passt perfekt zusammen
Weil endlich alles stimmt und mein Herz gefangen nimmt.
Ich + Ich
Keine Bange - ich komm schon wieder so langsam aus dem Loch raus ... aber wie immer muss ich mich da alleine durchkämpfen.
Trotzdem: vielen lieben Dank für Eure Hilfsangebote!!!
Glaube nicht, daß ein Ort zu weit entfernt ist - gehe nur los und Du wirst ankommen; denke nicht, es sei zu schwer - tu es einfach!
Tschingis Chan
Ich will keine Völker besiegen oder die Weltherrschaft an mich reißen, darum sollte man denken, der Weg, den ich gehen soll, sei gar nicht so schwer.
Doch innerlich bin ich gerade wieder einmal so zerrissen, daß es mir nicht gelingt, auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen.
Hinzu kommt, daß viele, die ich als gute Freunde betrachtet habe, mich gerade entweder hängen lassen oder mich von ihrer Meinung zu überzeugen versuchen und sich damit unangenehm in mein Leben einzumischen ... und deshalb fühle ich mich gerade verdammt alleine.
Used to be so easy to give my heart a way
But I've found out the hard way
there's a price you have to pay
I found out that love was no friend of mine
I should have known time after time
So long, it was so long ago
But I've still got the blues for you
Jugenderinnerungen ... war es früher besser? ... ging es mir besser? ... würde ich alles noch einmal machen, wenn ich wüsste, was ich heute weiß? ... ich glaub, ich möchte keine 15 mehr sein ... aber die Gefühle sind gerade irgendwie die selben ...
In den vergangenen zweieinhalb Jahren hab ich dieses Gefühl nur sehr selten gehabt: Einsamkeit.
Erst jetzt, in der neuen Wohnung kommt dieses Gefühl immer öfter durch. Ich denke mal, am alten Haus hingen so viele schlechte Erinnerungen an gemeinsame Zeiten mit D., daß ich das Alleinsein dort einfach nur genossen habe.
Hier in der Wohnung ist es jedoch anders. Hier wünsche ich mir mehr als alles andere eine Schulter zum Anlehnen.
Und ich habe jetzt schon Angst vor den Gedanken, die mich im Mai wieder runterziehen werden. Und ich habe Angst davor, da ganz alleine durch zu müssen.
Es gibt Millionen verschiedener Lebenswege, denn für jeden Menschen gibt es einen eigenen, ganz persönlichen Weg. Die, die an Schicksal glauben, sagen, der Lebensweg wäre vorgezeichnet; die anderen, die der Meinung sind, jeder wäre seines eigenen Glückes Schmied, glauben, daß der Mensch sich selbst seinen Weg im Dschungel des Lebens suchen muss.
Einen Teil des Weges müssen wir alleine gehen, doch den Großteil der Strecke werden wir von anderen Menschen begleitet. Manche gehen nur ein kleines Stück mit uns, andere begleiten uns für lange Zeit.
Vor allem zu Beginn unseres Weges haben wir Begleiter, die darauf achten, daß wir nicht über die Unwegsamkeiten des Lebens stolpern, sie räumen alle Hindernisse so gut es geht aus dem Weg. Je besser wir jedoch auf unseren eigenen Beinen stehen lernen, je weniger müssen sie aktive Hilfe leisten und beschränken sich lediglich darauf, uns auf die Gefahren und Risiken des Lebensweges aufmerksam und sensibel zu machen. Irgendwann verlaufen unsere Wege nur noch parallel, doch ganz verlieren sie uns nicht aus den Augen.
Es gibt Menschen, die drängen uns ihre Begleitung förmlich auf. Zu Anfang erscheint es uns vergnüglich und kurzweilig, mit ihnen zusammen zu gehen. Doch irgendwann merken wir, daß uns diese Menschen auf unserem Weg nur behindern, uns nicht mehr in unserem eigenen Tempo weiter gehen lassen und wir atmen erleichtert auf, wenn sich diese Begleiter an der nächsten Wegkreuzung von uns verabschieden. Gehen sie nicht von selbst ihrer Wege, so werden wir nach Möglichkeiten suchen, uns zu verstecken und nach einiger Zeit wieder alleine weiter zu gehen.
Wieder andere Menschen kreuzen immer wieder unseren Weg. Teilweise verlaufen unsere Wege gleich, doch jeder hat ein eigenes Tempo, mal laufen wir vor, dann wieder fallen wir zurück, biegen unvermutet ab und treffen uns doch an der übernächsten Kreuzung erfreut wieder.
Von ganz wenigen Menschen wünschen wir uns, daß sie den gleichen Weg nehmen wie wir und uns so ein Leben lang begleiten. Manchmal haben wir Glück und müssen nie wieder einsam wandern.
Meistens jedoch verkennen wir, daß diese Menschen nur scheinbar den gleichen Weg und mit dem gleichen Tempo laufen. Tatsächlich jedoch sind unsere Wege durch kaum sichtbare Barrieren getrennt, die trotzdem oft so unüberwindbar erscheinen, daß wir den Weg hinüber nicht wagen. Und erst mit der Zeit merken wir, daß diese Menschen ihrem Weg mit einem ganz anderen Tempo gehen, so daß wir uns langsam aber unaufhaltsam voneinander entfernen. Man könnte rufen, warten, sich selbst beeilen, um wieder auf gleicher Höhe zu laufen. Doch oft bleibt uns nur, mit tränenfeuchten Augen diesen Menschen nachzuwinken und zu erkennen, daß jeder seinen eigenen Weg finden und gehen muss.
Das Schlimme an einem Deprischub ist, daß er einen meist eiskalt erwischt. Er kündigt sich nicht schleichend an, sondern haut einen direkt von einer Sekunde auf die andere um.
Ich habe keine Ahnung, was der Auslöser dafür ist. Hier passiert im Moment einiges, was mir schwer an die Nieren geht - mir ist jedoch unklar, ob diese Dinge der Auslöser sind oder ob ich sie nur als so schwer empfinde, weil meine Haut im Moment so dünn ist.
Und so befinde ich mich plötzlich und unerwartet seit langer Zeit mal wieder im freien Fall nach unten, Geschwindigkeit steigend, ohne Arme, die mich auffangen oder ein Polster, das den Aufprall dämpft.