Lyrisches

Sonntag, 23. September 2007

hellwach

manchmal bin ich
unendlich müde

müde der worte
lebensmüde
todmüde
müde des kampfes
hundemüde

doch niemals bin ich
müde der liebe
die liebe weckt worte
weckt leben
weckt kampf

manchmal bin ich
hellwach vor liebe


Heidi Lachnitt
Lyrisches

Sonntag, 21. Januar 2007

Die Leere

Wie leer ist es
da
wo etwas war
Wo w a s war?
Etwas was nicht mehr da ist
Und ist es nicht mehr da?
Warum nicht?
und wirklich nicht?
Kann es nicht wieder da sein?
Darf es nicht wieder da sein?
Ist deshalb alles so leer?

Wie groß
muß gewesen sein
was da war
daß alles jetzt
wenn es vielleicht nicht da ist
oder vielleicht
nicht mehr da sein wird
so leer ist
daß Leere in Leere
übergeht
oder untergeht
oder ruht?

Müßte Ruhe
nicht eigentlich anders sein
als das
was leer ist
und doch
kalt ist
obwohl das Leere
nicht kalt sein kann

als das
was leer ist
und doch noch brennt
obwohl das Leere
nicht brennen kann

als das was leer ist
und doch
den Hals zuschnürt
obwohl das Leere
den Hals nicht zuschnüren kann

Was ist es also?


Erich Fried
Lyrisches

Samstag, 2. September 2006

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Erich Fried
Lyrisches

Mignon

Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!
Allein und abgetrennt
Von aller Freude,
Seh ich ans Firmament
Nach jener Seite.
Ach! der mich liebt und kennt,
Ist in der Weite.
Es schwindelt mir, es brennt
Mein Eingeweide.
Nur wer die Sehnsucht kennt,
Weiß, was ich leide!

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Lyrisches

Sonntag, 20. August 2006

Liebe

Rudern zwei ein Boot,
der eine kundig der Sterne,
der andere kundig der Stürme,
wird der eine führn durch die Sterne,
wird der andere führn durch die Stürme,
und am Ende,
ganz am Ende,
wird das Meer in der Erinnerung blau sein.

Reiner Kunze
Lyrisches

Sonntag, 6. August 2006

Ich liebe Dich!

Ich liebe dich, weil ich dich lieben muß;
Ich liebe dich, weil ich nicht anders kann;
Ich liebe dich nach einem Himmelsschluß;
Ich liebe dich durch einen Zauberbann.

Dich liebe ich, wie die Rose ihren Strauch;
Dich liebe ich, wie die Sonne ihren Schein;
Dich liebe ich, weil du bist mein Lebenshauch;
Dich liebe ich, weil dich lieben ist mein Sein.


Friedrich Rückert
Lyrisches

Freitag, 14. April 2006

...

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
vom Meere strahlt;
ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
in Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
der Staub sich hebt;
in tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
der Wanderer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfen Rauschen
die Welle steigt;
im stillen Haine geh ich oft zu lauschen,
wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne,
du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
O wärst du da!


Johann Wolfgang v. Goethe
Lyrisches

Dienstag, 11. April 2006

Because She Would Ask Me Why I Loved Her

If questioning would make us wise
No eyes would ever gaze in eyes;
If all our tale were told in speech
No mouths would wander each to each.

Were spirits free from mortal mesh
And love not bound in hearts of flesh
No aching breasts would yearn to meet
And find their ecstasy complete.

For who is there that lives and knows
The secret powers by which he grows?
Were knowledge all, what were our need
To thrill and faint and sweetly bleed?

Then seek not, sweet, the "If" and "Why"
I love you now until I die.
For I must love because I live
And life in me is what you give.


Christopher Brennan (1870-1932)
Lyrisches

Donnerstag, 6. April 2006

Lyrik

Amors Pfeil hat Widerspitzen,
wen er traf, der lass ihn sitzen
und erduld ein wenig Schmerz!
Wer geprüften Rat verachte
und ihn auszureißen trachtet,
der zerfleischet ganz sein Herz.


Gottfried August Bürger (1747 bis 1794)
Lyrisches

Donnerstag, 30. März 2006

Schmerz

Vergeben? Ich? Dir?
Längst.
Ich tat's, noch eh ich's wusste.
Aber vergessen? Vergessen? ... Ach, wenn ich's könnte!

Oft,
mitten im hellsten Sonnenschein,
wenn ich fröhlich bin und "an nichts denke",
plötzlich,
da,
grau hockt es vor mir,
... wie eine Kröte!

Und alles, alles scheint mir wieder schal. Schal und trostlos.
Das ganze Leben.

Und ich bin traurig. Traurig über dich ... und mich.


Arno Holz
Lyrisches

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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