Freitag, 23. Dezember 2005

Dorfleben

Dorfleben I
Ich leb ja hier in einem Kuhkaff im Kreis Kleve mitten auf dem Land. Etwas abseits der übrigen Bevölkerung bewohne ich zusammen mit meiner Tochter ein Haus, freistehend im Feld. Schaue ich also aus dem Fenster sehe ich nur Felder und Wald.
Und das ist gut so.

Dorfleben II
Der Garten meines nächsten Nachbarn grenzt an meinem an (das Haus steht glücklicherweise knapp 30 Meter davon entfernt, so können wir hier Krach machen ohne Ende). Am Ende seines Gartens, also direkt neben mir, steht ein Hühnerstall, voll besetzt mit glücklichen Hühnern. Im Frühjahr diesen Jahres habe ich dem Hahn wegen seiner dauernden Kräherei die Gurgel umgedreht verstarb plötzlich und unerwartet - vermutlich wegen Begattungsstreß - der einzige Hahn.
Seit heute mittag kräht es von nebenan erneut: anscheinend hat Herr Nachbar Frau Nachbar mit einem Hahn ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht (die Hühner hat sie vor zwei Jahren zum Geburtstag bekommen).
Der neue Hahn kräht in einer Tour, mag es nun Aufregung über die neue Umgebung, Balzverhalten gegenüber seines neuen Hühner-Harems oder eine besondere Eigenart von ihm sein.
Und das ist nicht gut. (Statt Fondue könnte ich morgen eigentlich auch Hähnchen servieren ...)

Dorfleben III
Wenn man so auf dem Dorf lebt und hier auch noch ein Geschäft betreibt/betrieben hat, kennt einen ja Jan und alle Mann. Ist man jedoch, so wie ich, nur zugereist und trennt sich in einer NachtundNebel-Aktion von einem der Eingeborenen, kann es sein, daß man nicht mehr gegrüßt wird, die Leute sogar die Straßenseite wechseln, wenn man mit dem Hundchen Gassi geht.
Hat man endlich jemandem gefunden, aus dem man die kursierenden Gerüchte herauspressen kann, weiß man wenigstens, warum sie dies tun.
Klärt man diese Gerüchte bei der richtigen Person (eine "Dorfzeitung" gibt es wohl überall) auf, kann man sicher sein, daß man spätestens nach zwei Tagen wieder von allen gegrüßt wird (daß der ehemalige Lebensgefährte jetzt ignoriert wird, kann einem ja schnurzpiepe sein ...)
Und das ist gut so.

Dorfleben IV
Die Hälfte der Einwohner unseres Dorfes sind Bauern. Und man gewöhnt sich daran, daß diese mit ihrem Trecker mal schnell am Straßenrand Halt machen, um im Kiosk Zigaretten holen zu gehen oder beim Dorfarzt ein Rezept abzuholen.
Wenn jedoch vor der örtlichen Volksbank-Filiale ein Pferd angebunden steht, ist es auch hier recht ungewöhnlich (schade, daß ich keine Kamera mithatte).
Und das ist ein Grund, warum ich hier nicht mehr weg will.
Alltäglicher Wahnsinn

Ich verkündige hiermit

meine offizielle letzte Arbeitsminute in diesem Jahr neigt sich dem Ende zu.

Jawoll, endlich Urlaub ...

Allen, die jetzt noch bei der Arbeit sitzen, einen besonders schönen Gruß.
Kollegiales

Nervige Kunden

gibt es überall - natürlich gibt es auch die nette Variante, tatsächlich tritt jedoch in meinem Bereich (Reklamationen) kumuliert nur die nervige Abart auf.

Am meisten ärgert mich jedoch die Anrede "Fräulein". Da krisch isch die Krise. Die Krise ist jedoch noch steigerungsfähig, wenn man mich herablassend als "Frollein" tituliert und bei "Frolleinchen" sah man mich schon vor Wut in den Schreibtisch beißen.

Liebe Kunden: die Anrede "Fräulein" ist heutzutage nicht mehr gebräuchlich. Außerdem bin ich eine Tattergreisin von 36 Jahren, habe bereits eine Ehe und die dazugehörige Scheidung hinter mir, bin Mutter einer Tochter und darum bestehe ich auf der Anrede "Frau". Und wenn ihr weiterhin meinen Nachnamen derart verunstaltet, lege ich Euch irgendwann die Telefonstrippe um den Hals und ziehe sie langsam und genüsslich zusammen, bis ihr es gelernt habt.

So!
Kollegiales

Ursache - Wirkung

Fragt man mein Kind, wird es vermutlich zu Protokoll geben, daß ich eine strenge Mutter bin. Fragt man dagegen mich, muss ich zugeben, daß ich – vor allem in letzter Zeit – eher lasch bin und die angedrohten Konsequenzen recht selten umsetze; zum einen, weil mir einfach im Moment die Kraft für jegliche Auseinandersetzungen mit meiner Tochter fehlt, zum anderen, weil sie es blendend versteht, mich um einen ihren kleinen Finger zu wickeln.

Doch seit zwei Tagen setze ich eine am Mittwoch angedrohte Konsequenz um: morgens wird kein Fernsehen mehr geschaut. Grund dafür ist die andauernde Trödelei meiner Tochter und damit ausbrechende Hektik bei der Mutter. Und nachdem am Mittwoch die Trödelei ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat, vereinbarten wir gemeinsam: ab morgen kein Fernsehen mehr, wir hören Musik (okay, ich sprach das Machtwort und blockte jegliche Wutanfälle meiner Tochter mit einem bösen Blick sowie der Erinnerung an das Christkind, das nur lieben Kindern Geschenke bringt, gleich ab).

Habe ich bei Musik eigentlich vordergründig an Radio hören gedacht, habe ich die Rechnung ohne meine Tochter gemacht: in einem Anfall von Großzügigkeit habe ich ihr versprochen, daß sie aussuchen dürfe, was wir hören. Und so treibt seit zwei Tagen Schnappi mit seinen Weihnachtsliedern bei uns sein Unwesen. Das Schlimmste daran: mir geht dieser Scheiß jetzt überhaupt nicht mehr aus dem Kopf *gna*.

By the way: ab morgen ist es vorbei mit dem Druckmittel „Christkind“. Ich kann doch dann nicht schon mit dem Osterhasen drohen …
Kindereien

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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Kristian (Gast) - 2016.03.30, 09:09
Sehr interessante Seite!
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Lass doch einmal was...
Also ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du einmal...
Helena (Gast) - 2016.03.29, 12:40
Alles Gute für dich!
Also ich kann mir vorstellen, dass das anfangs sehr...
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