Donnerstag, 18. Januar 2007

Wunschstein

Endlich habe ich Motte davon überzeugt, ins Bett zu gehen. In ihrem Zimmer, windabgewand, ist es nicht ganz so laut. Sie zieht ihren Schlafanzug an, klettert die Leiter hinauf in ihr Bett. Wir kuscheln noch ein wenig und flüstern miteinander.

Da ist sie wieder, die inzwischen schon gefürchtete Frage: "Mama, wann bringt mich der K. denn wieder mit ins Bett?"

Mir treten sofort wieder die Tränen in die Augen, ich versuche einigermaßen erfolgreich sie zurückzuhalten. Diesmal werde ich mich nicht um eine Antwort drücken können: "Spätzchen, es tut mir leid, der K. wird nicht mehr hierhin kommen."

Sie schaut mich verstört und entsetzt an, der Blick schneidet mir ins Herz. "Warum denn, Mama, warum denn? Ich will das nicht!"

Ich will es auch nicht und was soll ich auf die Frage "Warum?" antworten? Das es zum Großteil eine Vernunftentscheidung war? Das es mir selbst das Herz bricht und ich es irgendwie nicht begreifen und verstehen kann?

"Spatz, er hat keine Zeit mehr zu uns zu kommen." Definitiv die falsche Antwort, denn es folgt die nächste Frage: "Keine Zeit für uns? Hat er uns denn nicht mehr lieb?"

Zu diesem Zeitpunkt ist es mit meiner Beherrschung völlig vorbei, mir laufen die Tränen herunter, bin nicht mehr in der Lage, noch irgendetwas zu antworten.

Meine Tochter, dieses kleine, fünfjährige Wesen, nimmt ihre große Mutter in den Arm, streicht ihr tröstend über den Kopf und flüstert ihr liebe Sachen ins Ohr. Danach kramt sie unter ihrem Kopfkissen:

"Hier, Mama, hier ist mein Wunschstein. Immer wenn ich mir etwas ganz doll wünsche, dann nehme ich ihn die Hand, reibe ihn ganz warm und dann wünsche ich es mir. Heute darfst du diesen Wunschstein haben, vielleicht kommt der K. dann bald wieder."

Ich nehme meine kleine Motte noch einmal ganz fest in die Arme, decke sie gut zu, stecke ihr ganz viele gute Träume unters Kopfkissen, lösche nach einem Gutenachtkuss das Licht und schließe leise die Tür.

Den Wunschstein halte ich fest in meiner Hand.
Kindereien

Kyrill ...

... macht uns hier ganz schön zu schaffen. Die Orkanböen fegen ungebremst über das freie Feld und prallen förmlich auf das Haus.
Alles, was im Garten war, liegt verstreut in der Gegend herum, es scheinen auch noch einmal einige Dachpfannen herunter gekommen zu sein, denn an der Wand in meinem Büro oben hat sich eine große Wasserblase gebildet. Als ich todesmutig eben oben auf den Dachboden zitterte, hatte ich das Gefühl bald weggeweht zu werden. Dort oben schaut man auf die bloßen Dachziegel - allerdings konnte ich im Taschenlampenlicht nicht ausmachen, ob eine oder mehrere fehlen. Der Boden des Speichers ist jedoch nass.

Im Keller sammelt sich ebenso fröhlich der Regen, so wie es ausschaut, jedoch nur durch das Fenster, in dem der Schlauch des Wäschetrockners steckt. Eine Wasserkatastrophe so wie vor zwei Jahren, als es den vorderen Keller fast knietief erwischt hat, scheint mir erspart zu bleiben.

Über der Küche ist noch einmal ein kleinerer Dachboden, nur von außen zugängig und wenn ich das Klappern richtig deute, ist diese Außentür wohl aufgegangen und es weht und regnet hinein. Bei dem Sturm werde ich jetzt jedoch nicht auf eine Leiter klettern, um sie zu schließen.

Das Haus bebt förmlich und erzittert bei jeder Windböe, der Hund weicht mir vor lauter Angst nicht vom Bein. Ich bezweifle, daß ich die Kleine heute abend ins Bett bekomme, denn in der oberen Etage heult der Wind extrem. Und auch mir steht wohl wieder eine schlaflose Nacht bevor - seit Montag morgen habe ich eh nur knapp 5 Stunden Schlaf gehabt, also werde ich noch einige Stunden hinzuaddieren.
Alltäglicher Wahnsinn

Träume sind Schäume

Nicht immer, aber immer öfter.

Es hätte einen anderen Weg geben können. Für uns beide gemeinsam. Doch sicherlich wäre er nicht immer angenehm gewesen, viele Hindernisse darauf, die es zu umgehen oder überwinden gegeben hätte. Aber wir hätten es schaffen können - gemeinsam.

Traurig, daß der einfache Weg so viel verlockender zu sein scheint. Hoffentlich ist es keine Sackgasse für dich.

Zu gerne wäre ich Hand in Hand mit dir diesen Weg gegangen. Doch dir fehlte der Mut, auch nur in diese Richtung zu schauen.

Vielleicht treffen wir noch einmal aufeinander - auf einem ganz anderen Weg.
Liebe und andere Merkwürdigkeiten

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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