Seltsamer (Arbeits-)Tag

Es gibt Tage, da werden wichtige Entscheidungen, über die ich eigentlich informiert werden sollte, komplett über meinen Kopf bzw. hinter meinem Rücken getroffen, Änderungen mir nicht mitgeteilt und ich stehe dann irgendwann mal mit von mir aufgrund veralteter Informationen falsch getroffener Aussagen gegenüber den Kunden mit einem recht kurzen Hemd da.

Eine Situation, die mich maßlos geärgert hat. Bis ich mal auf die Idee gekommen bin, mir unseren neuen Verkaufsleiter zu kaufen und mit ihm die künfitge Vorgehensweise eingehend zu besprechen.

Dieses Gespräch fand bereits vor drei Wochen statt, geändert hatte sich bisher jedoch nichts gravierendes. Heute jedoch scheint der Tag der Umstrukturierungen zu sein: noch mehr Unterlagen werden auf meinen Tisch geworfen, zu den unwichtigsten Dingen werde ich befragt und meine Meinung ist entscheidend.

Hallo? Ich hab heute nachmittag ein Gespräch mit der Geschäftsleitung, weil sich auf meinem Schreibtisch so viele unerledigte Sachen stapeln. Müsst ihr mir jetzt noch mehr aufhäufen? Bei mir sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, den Überblick habe ich bereits vor zwei Stunden komplett verloren und meine Motivation tendiert nun komplett gegen Null.

Bitte, lieber Gott der genervten Arbeitnehmer, mach, daß das Gespräch schnell und spurlos an mir vorbeizieht und ich endlich Feierabend habe.

Edit: Danke, lieber Gott der Arbeitnehmer, daß Du meiner Senior-Chefin Vergesslichkeit gegeben hast und die gesamte GL deshalb von dem Termin nicht informiert war. Bin zwar nur mit hängender Zunge wie eine Irre durch die Stadt ins Industriegebiet gefahren, hab den armen Buchhalter aus seinem Schönheitsschlaf herausgeholt, aber ist ja egal.
Kollegiales
hobo - 2006.02.21, 12:38

Ich wünsch dir was. *daumenhalt*

SingleMama - 2006.02.21, 14:34

die Wünsche sind angekommen ;-)
hobo - 2006.02.21, 14:48

toll! freut mich.
(wow! was ich alles kann?!?!!)
SingleMama - 2006.02.21, 14:51

dann mach meinen schreibtisch leer ... :-)
hobo - 2006.02.21, 14:55

*wisch*
oder machs wie ich. habe mir einen zweiten ins büro gestellt.
einer voll, wenn chefe nachschauen kommt.
anderer nur leicht dekoriert - damit keine kaffeeflecken worauf tröpfeln können. :-)
gerneeinkaufen (Gast) - 2006.02.21, 13:04

da scheint es jemand besonders gut mit dir zu meinen *g*
sooo viele schöne Arbeit auf dem schreibtisch.. Für dein Gespräch mit deiner Geschäftsleitung wünsche ich Dir viel Glück. Lasse Dich nicht unterkriegen.

SingleMama - 2006.02.21, 13:10

Nicht unterkriegen lassen? Das wird schwer sein - ich mache mich schon mal aufs Schlimmste gefasst ... :-(
freaky2012 - 2006.02.21, 13:56

hi, vergiß den gedanken an die noch anstehenden 30 arbeitsjahre
:-)
greetz
PeZwo - 2006.02.21, 14:18

ich möchte da jetzt keine Panik verbreiten, aber wenn man ein paar Dinge aus der letzten Zeit zusammenzählt wie die

Junior-Chefin, die dich zur Sau gemacht hat
die stapelnde Arbeit
nicht optimale Zusammenarbeit mit dem Verkaufsleiter
das Nicht-Informieren bei Entscheidungen
das - zumindest hat man den Eindruck - eher gespannte Verhältnis zum Chef
dein genereller Arbeitsfrust bei dem Job

dann erzeugt so eine Gesprächseinladung kein gutes Gefühl in der Magengrube.
Ich wünsche dir wirklich, dass das heute ohne weiterführende Probleme über die Bühne geht...

SingleMama - 2006.02.21, 14:36

hab eigentlich zu allen Chefs ein gutes Verhältnis, bis auf die besagte Junior-Chefin - aber zu der hat niemand ein gutes Verhältnis.
Mit meinem Chef versteh ich bsonders gut, wir ärgern uns gerne mal gegenseitig - naja, den Zollkram den er mir aufs Auge gedrückt hat, sollte eigentlich auch seine Tochter machen ...
Der Frust kommt daher, weil ich einfach zu viel hier liegen habe, wenn ich morgens reinkomme und kein Ende sehen kann. Ich möchte einfach mal abends nach Hause gehen können und mein Schreibtisch ist leer - jedoch ist das in den letzten 5 Jahren reine Utopie.
hobo - 2006.02.21, 14:38

leere schreibtisch = so unnütz, wie leeres bett. *gg*
PeZwo - 2006.02.21, 14:43

das klingt doch wesentlich besser, als es für mich hier so aus weiter Ferne den Eindruck gemacht hat. Ist auch gut so, denn ernsthafte Jobprobleme ist wohl eines der letzten Dinge, die du jetzt noch brauchen könntest.

Ja, das mit dem Frust wegen der vielen Arbeit ist nachvollziehbar. Einen geringen Trost für dich habe ich: "zuviel Arbeit" ist bei allen Belastungen im Vergleich mit "zu wenig Arbeit" das deutlich geringere Übel...
SingleMama - 2006.02.21, 14:47

meine Befürchtung ist jedoch, wenn es so weiter geht, werde ich hier irgendwann mal ernsthafte Jobprobleme haben ... und das käme mir so alleine jetzt doch mehr als ungelegen ...
PeZwo - 2006.02.21, 14:53

in welcher Form ernsthafte Jobprobleme?

dass die Chefs der Meinung sind, jemand anderer schafft den Schreibtisch leer?
dass es dir selbst zu viel wird?
Gehts der Firma wirtschaftlich nicht gut?
Steht eine Betriebsübersiedelung ins Haus?
SingleMama - 2006.02.21, 15:02

eher daß die Chefs der Meinung sind, jemand anderes sollte es schaffen ... mir ist es schon lange zu viel, daran habe ich mich gewöhnt. Aber es macht einfach keinen Spaß, wenn man kein Ende sieht, immer noch mehr aufgeladen bekommt, weil andere laut schreien, daß sie nichts mehr machen können. Und ich sag selten nein, versuche alles zu schaffen und am Ende stehe ich so da wie jetzt: jetzt klappt gar nichts mehr.

Der Firma gehts blendend, da können wir alle nicht meckern.
PeZwo - 2006.02.21, 15:07

Jetzt stellt sich die Frage, ob deine Chefs auch so ein "Unzulänglichkeitsgefühl bezüglich deiner Arbeit" wie du selbst hast, haben. Das muß ja nicht sein. Die wissen vielleicht eh ganz genau, dass alles nicht zum schaffen ist und sind durchaus mit dem Zufrieden, was du trotzdem hinbekommst.

Hast du deinen Chef schon mal direkt darauf angesprochen?
SingleMama - 2006.02.21, 15:17

Meine Chefin stand vor einigen Wochen einmal völlig fassungslos neben meinem Schreibtisch - neben mir tümt sich der unerledigte Kram genau ... moment ... 23 cm hoch - daneben liegt noch mal ein Stapel - jeder Vorgang besteht aus einem bis drei Seiten normal dicken Papier.
Ich hab das Gefühl, die Chefs sind selbst so überlastet und unorganisiert, daß sie es gar nicht so richtig wahrnehmen, ich könnte sozusagen zur Familie gehören.

Aber ich hätte es gerne vor allem für mich mal alles in Ordnung und erledigt - mir würde es dann ein gutes Stück besser gehen.
PeZwo - 2006.02.21, 15:24

das alles klingt für mich - so aus der Ferne - eher beruhigend. Solange es "nur" ein persönliches Unzulänglichkeitsgefühl ist, kann man das in den Griff bekommen.
SingleMama - 2006.02.21, 15:29

ich glaube auch eher nicht, daß ich ernsthafte Probleme bekommen würde - aber ein ziemlicher Palaver stünde schon ins Haus, wenn diese Besprechung dann irgendwann mal stattfinden wird ... Termin noch unklar.

Werde, wenn meine Tochter mal an einem Wochenende wieder nicht da ist, Samstags arbeiten gehen und einiges wegschaffen. Zum Teil sind einige Dinge schon erledigt, lassen sich mit geringem Aufwand erledigen oder sind so unwichtig, daß ich sie wegschmeißen kann. Bis dahin stapeln sie sich allerdings weiter ...

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