...

Wie erkläre ich meinem Kind den Tod?

Ihr Opa (Vater von D.) liegt im Sterben. Es ging jetzt so schnell, daß sich keiner von uns darauf vorbereiten konnte. Es macht mich krank, hilflos ansehen zu müssen, wie meine Schwiegermutter (ich häng sehr an den beiden, deshalb sind sie für mich immer noch Schwiegervater und Schwiegermutter, obwohl wir nie verheiratet waren) unter diesem extremem Situationswechsel jetzt leidet. Mir fehlen im Moment die Worte.

Und ich weiß einfach nicht, wie ich es der Kleinen beibringen soll ...
Perdi - 2007.10.24, 17:55

Das kommt jetzt auf die Situation an:
Ist er sehr krank (nehme ich an), dann sage ihr, dass es ihm auf alle Fälle besser gehen wird, dort wo er hingeht (egal wohin, das musst du nach eurem "Glauben" erklären).
Dass er nie ganz weg sein wird, sondern sie begleitet.
Sie wird ja nicht wollen, dass er so leidet.

Herjeee, es ist so schwer zu erklären! Sogar für mich, die das schon mal erlebt hat.
Die Erklärungen für meine Enkel haben sich ganz einfach nach und nach aus den Gesprächen ergeben.

Nur, bitte mache nicht den Fehler den ich begangen habe:
Lass' sie dann zum Begräbnis mitgehen! Es ist für sie wichtig, dass sie Abschied nehmen kann. Ich wollte es meinen ersparen und habe es bitter bereut. Die Kinder sind stärker, als wir glauben!

Ich denke ganz fest an euch!

Xchen - 2007.10.24, 18:14

Ich würde sagen, dass jeder irgendwann einmal gehen muss und dass das beim Opa jetzt soweit ist - doch dass man immer mit ihm sprechen kann und dass er dann als Engel auf einem aufpasst - sowas in der Art halt.

Nix beschönigen und so Zeug.

Ach - ich sollte ev. nichts sagen, sorry.

Zur Beerdigung würde ich sie nur mit nehmen, wenn sie wirklich will - falls es einen offenen Sarg gibt, muss sie da nur hin, wenn sie will.

Xchen - 2007.10.24, 20:30

Und noch was:
Weinen und Traurigsein ist ok und dauert so lange es dauert!
_Mo - 2007.10.24, 19:36

Wirklich ein schwieriges Thema, das Du da ansprichst:

Mein Bruder ist im März verstorben und seine Frau hat eine 6jährige Tochter mit in die Ehe gebracht, für die er der Vater war.
Wir haben es mit Hilfe eines Buches ( Leb wohl, lieber Dachs ) "erklärt". Darin geht es auch um das Traurigsein und um den Wert der Erinnerungen.
Für meine Nichte ist mein Bruder jetzt im Himmel, dort geht es ihm gut und er schaut uns vor dort aus zu. Und wenn sie ihm etwas ganz wichtiges sagen möchte, kann sie einen Luftballon zu ihm in den Himmel schicken......

Für die Beerdigung gibt es wohl kein "Patentrezept". Ich denke, dass man auf unterschiedliche Weise und an versch. Orten Abschied nehmen kann. Meine Nichte war nicht bei der Beerdigung und das war auch gut so, weil meine Mutter und meine Schwägerin zusammengebrochen sind, was ihr wohl große Angst gemacht hätte.

Alles Gute für Dich/Euch !

schwarzer kafka (Gast) - 2007.10.24, 21:54

Ich würde es ähnlich wie meine vorschreiber halten. Dass sie immer und jederzeit mit ihm sprechen kann, ihm dinge erzählen, welche sie beschäftigen. und dass er immer bei ihr ist und auf sie aufpasst - dass sie jetzt einen schutzengel hat, den sie kennt...

ich bin froh, dass mein bubi vor einem jahr, als sein grossvater gestorben ist, erst knapp ein jahr alt war und vor allem aber, dass er (noch) keine richtige beziehung zu ihm aufgebaut hat... obwohl das jetzt sehr grausam tönt... :-(

auf alle fälle wünsche ich dir bzw. euch viel kraft und ruhe für die kommende schwere zeit.

tpl - 2007.10.24, 22:39

vor 2 jahren ist einer meiner besten freunde gestorben u hat einen damals 6jährigen sohn verlassen müssen.
seine mutter hatte im vergleich zu euch etwas mehr zeit, um diesen abschied zu gestalten, dennoch hat mir ihre art u weise sehr gut gefallen.
ich denke schon, dass du deiner tochter sagen kannst, das ihr opa fest krank ist u nicht mehr gesund werden kann. darauf, so schätze ich sie ein, werden viele fragen kommen.
u genau diese fragen beantwortest du, du wirst selbst sehen, was u wieviel sie wissen will (jetzt u auch später).
ich denke, je mehr man kinder über gewisse themen informiert, umso verunsicherter (vl. sogar ängstlicher) werden sie - ich glaube, wenn man sie selbst entscheiden lässt, wie "groß" der input ist, holen sie sich genausoviel, wie sie eben momentan auch verarbeiten können.

ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen ....

hobo - 2007.10.24, 23:05

Das weiß man nie. Und dennoch muss jeder es irgendwann mal doch tun. eigentlich "leicht", besteht ja das leben auch daraus bzw. endet jedes mal so.
ich weiß, dass weißt du ja. und ich möchte nur keinen "klugschiss" von mir geben.
nur soviel: meinen kindern - und die ihren kindern - erklärten dies so: opa wurde zu den engeln geholt. und ist jetzt ein stern am himmel. wir suchten uns den stern und sie sehen immer wieder zu ihm/ihr hoch.
erst als sie älter wurden und fragten, sagten wir es von der krankheit, die eben zum tode führte. vorher hätten sie wohl jedesmal angst bekommen wenn sie selbst erkrankten.
es ist im prinzip wie bei allem. es gibt keine patentlösung.
aber ich bin mir 100% sicher - DU findest die schönste.
und auch trauer muss erfahren und erlernt werden.
*umarm euch beide ganz fest*

momente - 2007.10.24, 23:34

Ich weiß nicht, wie es deinem Schwiegervater momentan geht, aber ich habe gute Erfahrung damit gemacht meine Söhne zu dem kranken Ur-opa mitzunehmen.

Ich habe ihnen gesagt, dass er schwer krank ist. Wir haben einen Moment abgepasst, an dem er sich fit fühlte und ansprechbar war. Sie haben ihm Bilder geschenkt und er hat sie von Herzen dankbar angenommen,
die Bilder immer wieder betrachtet, und wußte, dass "Sein Leben" irgendwie in den Kleinen fortgesetzt wird.
Die Ur-Oma hat ihnen die Lieblingsduplos geschenkt und dann sind wir schon nach 20 Minuten wieder gegangen (Mehr Kraft hatte er nicht).
Wir wollten ihn ehrlich noch einmal besuchen, als wir sagten: "Bis bald", wir kommen wieder - es war leicht für die Jungs zu gehen.
Und Opa konnte sich leicht von ihnen verabschieden.

Als Opa starb, hat mich mein Vater angerufen. Ich habe geweint, meine Jungs wollten mich trösten. Aber Trauer muss ausgeweint werden ... Wir gingen gemeinsam - alle seine Enke und Urenkel auf die Beerdigung. Wir, Erwachsenen haben kurz und heftig geweint, aber die Kleinen waren auf ihre Art toll, weil sie uns leise ablenkten und bewußt machten, dass das Leben weitergeht.

SingleMama - ich wünsch dir viel Weisheit. Du wirst den richtigen Weg für euch beide finden, Abschied zu nehmen. Denn deine Kleine kennst du sehr, sehr gut. Du wirst erspüren, was sie an Abschied und Trauer braucht.

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