Kindereien

Freitag, 10. November 2006

Verständig

Der gestrige Arbeitstag brachte viel Stress und Hektik, dauernde Telefonate und viel Hin und Her. Als ich mich endlich in den Feierabend verabschieden konnte, waren meine Nerven zum Zerreissen gespannt, nicht wie sonst konnte ich schon auf der Fahrt nach Hause den Job gedanklich hinter mir lassen.

Mit meiner Motte zuhause angekommen, war ich noch immer genervt, ihr munteres Geplapper, das gestern kein Ende zu nehmen schien, ging mir einfach auf den Keks.

So kam es dazu, daß ich sie des öfteren anfuhr, schimpfte und motzig war.

Irgendwann nach so einer Motzerei kam sie zu mir, schaute mich an und sagte: Mama, war es heute so schlimm bei der Arbeit, daß du noch immer schimpfen musst?

Nichts ist heilsamer, als wenn man einen Spiegel vorgehalten bekommt. Mit traten die Tränen in die Augen, als ich erkannte, wie ungerecht ich zu ihr gewesen bin. Und vor allem darüber, daß ein 5-jähriges Mäuschen schon so verständig sein kann.
Kindereien

Donnerstag, 9. November 2006

Laterne, Laterne

Es ist wieder soweit – St. Martin. Und wie in jedem Jahr werden die Kindergarten- und Grundschulkinder zu Horden zusammengetrieben und unter Absingen diverser St.-Martins-Lieder sowie Laternengeschwenke begleitet von Musikkapellen quer durchs Dorf gejagt.

Natürlich läuft dabei kein Kind mit einer schnöden gekauften Laterne herum. Nein, in der Schule und im Kindergarten werden extra für den St.-Martins-Zug Laternen angefertigt. Zu diesem Zweck trafen sich am Samstag vor zwei Wochen Väter und Kinder im Kindergarten und bastelten die vorgegebene Laternenform.

Im ersten Jahr war es eindeutig ein Vogel, im letzten Jahr lag ich mit meiner Schätzung „lustiges Männchen“ völlig daneben (es war ein Außerirdischer) und in diesem Jahr rennen 45 Kinder mit Fledermäusen herum. Die unserer Tochter ist gelb, mit grünen Flügeln – eine sehr interessante Farbkombination.

Morgen Abend bewegt sich gegen halb sechs nahezu die gesamte Dorfbevölkerung in Richtung Zentrum, sucht vergeblich nach einem der sehr dünn gesäten Parkplätze und schließt sich anschließend dem Menschenfluss Richtung Schule an.

Auf dem Schulhof ist großes Sammeln und Aufstellen der einzelnen Gruppen. Ein einziges Chaos, denn im Dunklen unter gut und gerne 500 Kindern und Erwachsenen seine Leute wieder zu finden gelingt nicht im ersten Anlauf.

Haben sich dann endlich alle versammelt, besteigt der St. Martin sein Pferd und reitet den Massen voran, die ihm willig singend folgen (meist singen die Kindergärtnerinnen und die Mütter, während die Väter stumm dahintrotten und die Kinder ihre Laternen wild durch die Gegend schwenken und sich damit gegenseitig vor den Kopf hauen).

Irgendwann ist auch der längste Marsch zu Ende, wir streben wieder unseren Fahrzeugen zu und dampfen ab in Richtung Kindergarten. Dort erwartet uns schon im Außenbereich das Buffet (selbstgebackene Weckmänner, Kakao für die Kinder und Glühwein für die Eltern), das Martinsfeuer prasselt (es handelt sich hierbei um einen handelüblichen Gartengrill) und alle erwarten ungeduldig die Ankunft des St. Martin.

Nachdem die Kinder langsam müde werden und die Erwachsenen immer genervter, kommt dann endlich auch der St. Martin zu uns: allerdings kommt er nicht St.-Martins-like auf dem Pferd daher, sondern er fährt unstandesgemäß mit einem Feuerwehrwagen vor.

Es werden noch ein paar Lieder gesungen, jedes Kind bekommt seine St.-Martins-Tüte und dann ist auch dieses Spektakel endlich wieder vorbei.

Und zur Feier dieses denkwürdigen Tages gibt es noch ein echtes Schmankerl: mein Kind singt seine liebsten St.-Martins-Lieder (und es wird auch das einzige Mal sein, dass ICH öffentlich singe) ;o)

St. Martin

Laterne, Laterne

Durch die Straßen (mit Mama im Duett)
Kindereien

Dienstag, 7. November 2006

Eigentlich ...

... ist so ein Morgen ohne Kind zu Hause recht entspannt.

Entweder schlafe ich ein Stündchen länger oder stehe, so wie heute, um 5.00 Uhr auf und erledige schon mal einiges, dann hab ich nachmittags nichts mehr zu tun.

Und so habe ich heute morgen schon die Spülmaschine ausgeräumt, wieder etwas eingeräumt, die Küche sauber gemacht, im Wohnzimmer staubgewischt und bin mit dem Staubsauger durch die Wohnung gedröhnt.

Eigentlich schön.

Aber tatsächlich hat mir meine Motte wahnsinnig gefehlt heute morgen.

In letzter Zeit merke ich es immer häufiger: alleine bin ich nicht mehr so gern. Wo ich es früher genossen habe, wenn die Kleine mal nicht bei mir war, so genieße ich heute umso mehr, wenn wir zusammen sind.
Kindereien

Montag, 6. November 2006

Weia

Wie erkläre ich das jetzt meiner Tochter? Sie ist die einzige im Kindergarten, die noch keinen Wackelzahn oder eine Zahnlücke hat - und das enttäuscht sie völlig.

Und jetzt grinst die Mama auch noch mit einer Zahnlücke durch die Gegend.

Oh wei, wie erklär ichs meinem Kinde? *gg*
Kindereien

Donnerstag, 2. November 2006

Gute Träume einfangen

Mama, ich kann unten in meinem Bett gar nicht schlafen, da sind keine guten Träume.

Mit diesen Worten kommt meine Kleine die Treppen im Dunklen heruntergetappst. Wir gehen wieder hinauf, ich hole das Bettzeug aus der Höhle und lege alles oben ins Bett. Sie kuschelt sich hinein und bevor ich den Vorhang ihres Prinzessinnenhimmels schließe, schiebe ich noch ganz viele gute Träume darunter und fange sie dort für sie ein.

Mama, schau dahinten, der Glitzerstern an der Wand, darf man sich etwas wünschen, wenn man ihn anschaut?

Ja, das kann man, ganz leise natürlich, denn sonst gehen die Wünsche nicht in Erfüllung. Und sie schaut wie hypnotisiert auf den Stern und flüstert leise ihre Wünsche:

Ich wünsche mir einen ganzen Arm voller Spielzeug und daß die Mama nicht mehr weinen muss.
Kindereien

Mittwoch, 1. November 2006

Musterkind

Dank meiner Süßen bin ich heute richtig gut vorangekommen mit meiner Buchhaltung, noch ein paar Larifari-Buchungen und ich fange an, die Abschlußbuchungen vorzunehmen (und noch ein paar Kosten zu produzieren, wo eigentlich keine sind *gg*).

Nach Mottes anfänglicher Enttäuschung am Morgen, daß wir heute nichts unternehmen können, hat sie sich klaglos in ihr Schicksal gefügt, gemalt und gebastelt, sich dabei keine wichtigen Gliedmaßen abgetrennt, nur wenig um Hilfe gebeten, nicht rumkrakeelt und nur ganz vorsichtig am Nachmittag das fehlende Mittagessen reklamiert *rabenmutterpatschvornkopf*

Und deshalb werde ich genauso klaglos die Filzstiftspuren vom Laminat wischen und den Bastelkleber vom Glastisch abpopeln.
Kindereien

Dienstag, 31. Oktober 2006

Halloween-Party im Hause SingleMama:

im Duett husten und schniefen, wahllos Lebkuchen in uns hineinstopfen und dazu Tee trinken - Höhepunkt der Party wird sein, die grässliche Schminke vom Gesicht meiner kleinen Hexe abzuschrubben.

Wahnsinn, das bunte, pralle Leben einer alleinerziehenden Mutter ...

... und wisst Ihr was? Mir gefällts :o)
Kindereien

HAPPY HALLOWEEN!

Kindereien

Montag, 30. Oktober 2006

SingleMama muss es richten

Wenn das Kind mal wieder in den Brunnen gefallen ist, muss ich es herausholen.

Aktuell: habe die Kleine, wie jeden Montag, nach der Arbeit zu ihrem Vater gebracht, da ich abends immer zum Schießen gehe. Um viertel nach acht klingelte soeben jedoch das Telefon, der Papa ist dran, im Hintergrund ein brüllendes Kind, welches ich durchs Telefon dazu bewegen sollte, endlich ins Bett zu gehen.

Klappte natürlich nicht und weil der Papa die ganze Zeit schon gedroht hatte, sie müsse wieder zu mir, hab ich dann auch gesagt, er solle sie bringen.

Das Zusammenleben mit meiner Tochter gestaltet sich eigentlich sehr einfach, wenn man folgende Grundregel beachtet: klare Grenzen ziehen und diese auch absolut einhalten. Sollte sie gegen diese Grenzen verstoßen, keine leeren Drohungen machen, sondern diese auch durchziehen. Insgesamt ruhig bleiben, brüllen nutzt eh nix.

Wie ich dann soeben hörte, gibt es bei Papa - somit auch bei Oma und Opa - immer wieder Palaver, wenn sie da ist. Entweder abends, wenn sie ins Bett gehen soll oder morgens, wenn es in den Kindergarten geht. Und die erste Stunde, wenn sie von Papa wieder zurück kommt, haben wir auch immer wieder kleinere Machtkämpfe, in denen sie versucht, ihren Kopf durchzusetzen.

Leider schafft sie es bei Oma und Opa (Papa ist ja selten da) immer wieder, ihren Kopf durchzusetzen - dies mag zwar kurzfristig angenehm sein, da man somit dem ersten Ärger aus dem Weg geht, langfristig jedoch gewöhnt sie sich daran, einem auf der Nase herumzutanzen.

Und genau das ist es, was sie nicht gebrauchen kann - sie braucht klare Linien. Ein deutliches Nein. Auch mal ein lasches Nein, aber nur in Situationen, in denen es auch zu verantworten ist.

Hat sie dann solche Brüllattacken wie eben, bringt es gar nichts, dagegen anzubrüllen. Bei mir hat sich bewährt, den Raum zu verlassen, nachdem ich ihr gelassen klar gemacht habe, daß sie gerne wieder zu mir kommen kann, wenn sie sich beruhigt hat. Meist geht das ganz schnell und dauert nur wenige Minuten. Anschließend haben wir immer die Möglichkeit, in Ruhe über das Gewesene zu reden.

Manche finden, ich wäre sehr streng zu meiner Kleinen. Vielleicht bin ich das. Aber ich hab schon so vieles ausprobiert und sie braucht eine etwa strengere Hand, gepaart mit viel viel Liebhaben.

Bei mir war sie jetzt auch sehr lieb - geschimpft hab ich nicht mit ihr, hat eh keinen Zweck, ich weiß ja auch gar nicht, was genau abgelaufen ist. Nur aus dem, was sie erzählt, höre ich wieder heraus, daß mit Konsequenzen gedroht wird, die überhaupt nicht einzuhalten sind. Blödsinn!! Ärgert mich ungemein!

Dumm nur, daß ich mich seit heute Nachmittag so matschig fühle, mir schon ein Grippemittel eingeworfen habe und bis das Telefon klingelte, auf der Couch geratzt habe.
Und ich glaub, ich geh heute mal ganz früh ins Bett.
Kindereien

Sonntag, 29. Oktober 2006

Kluges Kind

Gerade eben auf der Kirmes, als ich leise fluchend mein restliches Geld zählte:

Mama, ich glaube, die machen eine Kirmes nur, damit die Erwachsenen kein Geld mehr im Portemonnaie haben.
Kindereien

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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Halte durch
Schade, dass du schon lange nichts mehr geposted hast....
Kristian (Gast) - 2016.03.30, 09:09
Sehr interessante Seite!
Ich mag diesen Blog wirklich sehr, aber ich vermisse...
Till (Gast) - 2016.03.29, 12:42
Lass doch einmal was...
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Helena (Gast) - 2016.03.29, 12:40
Alles Gute für dich!
Also ich kann mir vorstellen, dass das anfangs sehr...
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