Das erste Aufeinandertreffen von mir und der Neuen von D. - war klar, daß es irgendwann passieren musste. Vermutlich wäre es schon viel früher und nicht erst heute geschehen, würde ich nicht die Orte, an denen sich D. aufzuhalten pflegt, seit unserer Trennung großräumig meiden.

Doch heute, als die Kleine und ich vor der Bühne auf den Auftritt warteten, sah ich schon von weitem den Ex herbeischlendern, mit ihr an der Hand. Zwei Dinge konnte ich beim Näherkommen feststellen:

1. Es war nicht die, die er an Karneval so angegraben hat.
2. Wir sind beide gleich groß, ansonsten jedoch unterscheidet uns viel.

Sie ist ca. 10 Jahre älter als ich (klar, D. liebt ältere Frauen und der Altersunterschied zwischen uns war ihm eigentlich immer zu gering), hat schwarze Haare und wiegt mindestens 30 kg mehr als ich.

Wow, mit einem Schlag fühlte ich mich bildschön. Danke, Neue!

Direkt auf die Beiden zuzugehen war mir zu dreist, also schickte ich die Kleine zu ihnen. Sie begrüßte den Papa stürmisch, die Neue flüchtig (Strike!!!!). Papa kam mit der Kleinen sofort zu mir, wir plauderten ein wenig. Wenn Blicke jedoch töten könnten, wäre ich in der Zeit mindestens dreimal leblos zu Boden gesunken. Biest, daß ich bin, war ich besonders gut gelaunt und strahlte D. an, daß es eine wahre Freude war.

Nach dem Auftritt konnte ich es mir dann doch nicht verkneifen, an ihnen vorbeizulaufen und sie freundlich zu grüßen. Herrlich, ihr Gesichtsausdruck, völlig baff (wer weiß, was D. ihr über mich erzählt hat). Sie riß sich dann jedoch nach kurzer Zeit zusammen und grüßte freundlich zurück.

Gefühlscheck: es war mich sch...egal, daß er mit ihr aufgetaucht ist. Prima, Claudia.

Jetzt frage ich mich jedoch: nach eigenen Aussagen ist er seit Januar mit ihr zusammen, wer war denn dann bitte schön die Gesichtsbaracke am Karnevalssamstag (Ende Februar), die er so angegraben hat? Weiß sie, daß er sich aktiv auf der Telefon-Datingline aufhält? Und daß er mehrere Online-Kontaktanzeigen laufen hat?

Mir egal, wird sie alles noch früh genug selbst erfahren.

Verlässt man sich mal auf andere, dann kann es sein, daß man wirklich verlassen ist.

Gestern abend spät (oder heute morgen ganz früh?) habe ich mir mit Absicht keinen Wecker gestellt, da ich davon ausging, daß meine Tochter mich früh genug aus den Federn holen würde.

Geweckt hat sie mich dann tatsächlich auch - um genau 5.43 Uhr. Für mich an einem Sonntag eine unakzeptable Zeit, wie ich ihr, mich nur mühsam artikulierend, mitgeteilt habe. Sie hüpfte dann auch noch mal zu mir unter die Decke, ich bin sofort wieder eingeschlafen.

Mein Flöckchen jedoch war wach und - so ein liebes Kind - um Mama nicht noch einmal zu wecken (und sich damit den geballten Zorn zuzuziehen), ist sie runter ins Wohnzimmer und hat sich DVDs angeschaut.

Das tat sie dann auch noch, als ich kurz vor zehn wach wurde. Hui, jetzt aber raus aus der Kiste, schließlich hatte sie mit der Bambini-Tanzgarde heute mittag einen Auftritt.

Beim nächsten Mal stelle ich mir doch lieber den Wecker.