Bekanntlich bin ich ja Single. Und als Single schläft man den Großteil der Nächte alleine. Sollte man sich als Single mal nicht alleine im Bett befinden, dann tut man alles mögliche - außer schlafen. Aber das ist eine ganz andere Sache.

Fast zwei Jahre war die rechte Seite des Bettes verwaist. Nun nicht mehr. Denn seit zwei Wochen gibt es einen Mann in meinem Bett. Und was soll ich sagen? Er ist wirklich gut.

Den ganzen Tag über lässt er mich in Ruhe, belästigt mich nicht mit irgendwelchen Kleinigkeiten. Er macht keinen Dreck, kochen brauche ich auch nicht für ihn. Für den Mann in meinem Bett muss ich nicht waschen oder bügeln, er beschmutzt nicht als Stehpinkler meine Toilette. Es ist ihm egal, wie ich aussehe und ob ich schlechte Laune habe. Er ist einfach ideal.

Kuschle ich mich abends in die Federn, brauche ich nur die Hand auszustrecken und der Mann in meinem Bett ist für mich da. Legt sich auf meine Brust und erzählt mir mit einschmeichelnder Stimme, ohne aufdringlich zu sein. Tut alles, nur damit es mir so richtig gut geht und ich mich wohl fühle. Bin ich dann fertig, schiebe ich ihn einfach von mir auf die rechte Bettseite.

Perfekt!

Der Mann in meinem Bett ist sehr genügsam. Nur hin und wieder braucht er eine Batterie.

Der Mann in meinem Bett ist eine männliche Stimme aus meinem mp3-Player und mit ihm ist das Autogene Training, um besser zu entspannen und einzuschlafen, einfach ein Vergnügen.

... im Keller die Waschmaschine zu füttern, dort mit Mühe und Not das Telefon oben hören, hochsprinten, das Telefon greifen und in dem Moment wird aufgelegt.

Waaaaaaaah - nur noch einmal, ein einziges Mal hätte der unbekannte Anrufer es noch klingeln lassen sollen.

Ich hab dann immer das Gefühl, in meinem Haus sei eine Kamera installiert und jemand hat Spaß daran, mich durch die Etagen zu hetzen und im genau abgepassten Moment den Hörer aufzulegen. *grummel*

Auf der Couch sitzen, die von der Kollegin geliehene Pilates-DVD anschauen und dabei ein Müsli mit Joghurt löffeln.

Wenigstens war es ein Fitness-Müsli ;o)

Häh? "Bringen Sie den Brustkorb so weit wie möglich zu den Hüften, drücken das Schambein nach unten und ziehen Sie den Nabel nach innen."
Wenn ich dabei auch noch groß nachdenken muss, ist das nix für mich ... jetzt erst mal Hausputz und dann rolle ich meine Yoga-Matte aus und probiere es mal ;o)

... denn ich habe Kopf *aua*

Notiz an mich: ein Glas Rotwein reicht völlig aus, es muss nicht die ganze Flasche sein.