Man kann sich an vieles gewöhnen:

- daß man keinen geregelten Tagesablauf hat
- daß man Sonntags ausschlafen kann, ohne von einem nöligen Kind um halb 7 aus dem Bett geworfen zu werden
- daß man auch mitten in der Woche spontan abends das Haus verlassen kann
- daß man dann isst, wenn man Hunger hat und nicht nach der Uhr plant
- daß man so laut Musik hören kann, wie man will
- daß man nicht über herumliegendes Spielzeug stolpert
- daß, bis auf ein paar Hundehaare, die Bude immer aufgeräumt ist
- daß man sich frei und ungebunden fühlt

Aber man kann sich nicht daran gewöhnen, fast drei Wochen lang kein Kinderlachen zu hören, kein "Mama, ich hab dich so lieb" ins Ohr geflüstert zu bekommen, nicht sein Kind fest in den Arm nehmen und mit ihm kuscheln kann.

Herzlich Willkommen wieder zu Hause, mein kleiner Schatz. Ich hab dich so sehr vermisst!!!

Hat man eine, will man keine. Hat man keine, will man eine. Im Grunde ist es doch so, daß immer das, was man nicht hat, erstrebenswert erscheint.

Ich muss ganz ehrlich sagen, jetzt hätte ich gerne eine. Denn im Laufe der letzten Monate habe ich festgestellt, wie sehr mir Streicheleinheiten fehlen oder das Reden mit einem sehr vertrauten Menschen. Noch mehr fehlt mir das gemeinsame und angenehme Schweigen. Außerdem fehlt mir regelmäßiger Sex - wilder, geiler, hemmungsloser ... gut, lassen wir das Thema.

Dabei könnte ich mir jedoch nicht vorstellen, daß hier noch einmal ein Mann einzieht. In den vergangenen fast zwei Jahren haben die Kleine und ich uns hier unsere eigene Welt aufgebaut. Vielleicht denke ich anders darüber, wenn wir mal umgezogen sind.

Obwohl die Fernbeziehung des vergangenen Jahres mir viel Kraft geraubt hat, weil einfach zu oft die dringend benötigte Nähe fehlte, empfand ich sie doch als sehr positiv. Sich nicht jeden Tag auf der Pelle hocken hat einige Vorteile - die Beziehung bleibt spannend und man geht sich nicht tagtäglich auf den Senkel.

Okay, ich gebs zu - diese Gedanken entspringen gerade einem verstärkten Kuschelbedürfnis.

Aus


wird


Ausgemistet wurden zwei große blaue Müllsäcke - shit, jetzt ist die Tonne voll.

Meiner Tochter wird unter Todesstrafe verboten, ihr Spielzimmer noch einmal so herunterkommen zu lassen ...

So, jetzt ab in den Garten.

Ein Anruf einer meiner Kur-Leidensgenossinnen bescherte mir neben einer Pause im Aufräumwahn (gleich kommt auch noch der Unkraut- und Rasenmähwahn) einen großen Grund zur Freude:

Am 25. werden Frau Dortmund, Frau Duisburg, Frau Kölle und ich die Kölner Altstadt unsicher machen - wie ich meine Mädels kenne, wird das auf jeden Fall ein gelungener Abend.

Hallo, Frau Münster, Sie lesen doch hier mit - wie wärs? Könnten Sie für diesen Abend (und die Nacht) Ihren Nachwuchs alleine lassen? Aber ich meld mich noch fernmündlich, ist nur eine Vorwarnung ;o)

So - und jetzt weiter ausmisten ...