Kapitulation oder erster Schritt?

Gestern abend war ich eigentlich so weit zu sagen, ich schaff das auch alleine, ich werde keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Nachdem mich meine Tochter heute nacht mehrfach aus traumlosem Schlaf geholt hatte und heute morgen wieder aus völlig nichtigen Gründen ausgetickt ist und ich feststellen musste, daß ich mit diesen Trotzattacken von ihr nicht mehr klar komme - ganz im Gegenteil, ich bin heute morgen völlig ausgerastet - habe ich nun kapituliert und noch für heute einen Termin bei meinem Hausarzt vereinbart.

Ich empfinde es tatsächlich als eine Kapitulation. Meine so mühsam aufgebaute Fassade der Gleichgültigkeit und des "Ich schaff das auch allein" bricht immer weiter zusammen und ich komme nicht mehr damit zurecht.

Und ich rede mir gerade ein, es ist keine Kapitulation sondern ein erster Schritt in die richtige Richtung - in Richtung Verarbeitung und endlich Ruhe haben. Ich hoffe nur, jetzt wirklich Hilfe zu bekommen.

Gleichzeitig werde ich mich bei der AWO, bei der ich seinerzeit das für eine Abtreibung notwendige Konfliktberatungsgespräch hatte, nach therapeutischer Hilfe zu erkundigen, denn ich weiß nicht, ob so ein Dorfhausarzt, der sich hauptsächlich mit Erkältungen und Hühneraugen beschäftigt, weiß, an wen er mich verweisen soll.
Seelenleben
ChaosLady - 2005.12.15, 09:51

;-)

Ich denke, der Ansatz, es eben NICHT als Kapitulation sondern als 1. Schritt zu betrachten, ist der einzig richtige. Ich wünsch dir, dass du ganz schnell den richtigen Menschen bei der AWO finden wirst, der dir das Reden und Abarbeiten leichter machen machen!!!!!

Lange-Weile - 2005.12.15, 10:04

B i n g o

Gegen Trotz ist kein Kraut gewachsen, denn er ist eine Reaktion auf eine unterschwellige Einwirkung von außen, ich würde sogar sagen, ein Selbstschutz.
Es bringt mehr, wenn die Ursache für das Trotzverhalten gefunden wird. Gespräche bei einem Therapeuten lassen oft den Konflikt erst sichtbar werden.
Ich habe den Weg mit meinem Sohn (15) auch beschreiten müssen und von da hatten wir beide einen besseren Überblick über unser Zusammenwirken, denn er reagierte bevorzugt mit Trotz auf Druck.
Daruaf hin stelle ich erst fest, das ich etwas "durchziehen" wollte und er reagierte darauf auf seine Weise.
Mit Hilfe der Thearpeuten fanden wir erst einmal auf einer gemeinsamer Kommunkationsebene zurück und ich halte nun den Faden in der Hand.
Gruß LaWe

Xchen - 2005.12.15, 10:21

Das hat ja nun überhaupt nichts...

...mit Kapitulation zu tun.

Nur wer zu stolz oder stur ist Hilfe anzunehmen hat kapituliert.

Ich finde es auch wichtig, dass deine Tochter da miteinbezogen wird, denn ich denke, gegen die Mondsüchtigkeit und das Trotzden kann man auch etwas machen - natürlich gehört eine gewisse Austestung der Grenzen zu ihrer Persönlichkeitsbildung, trotzdem kann es nicht sein, dass du deswegen so leiden musst.

Es gibt Hilfe, du musst nur darum bitten und ev. darauf gefasst sein, dass die erste Person, die du ausprobierst, noch nicht die richtige ist. Das Wichtigste, finde ich nämlich, ist, dass man sich mit der Person versteht, die Hilfestellung geben soll.

Und das immer "ich schaffe das allein" ist leider nicht die richtige Einstellung - auch wenn wir das alle am Liebsten möchten *michandieeigeneNasefasse*

*umarm*
Xchen

lifelight - 2005.12.15, 10:41

ich sehe es genauso

auch finde, dass dein entschluss überhaupt und gar nichts mit kapitulation zu tun hat ... im ganzen gegenteil ... ich zitiere da gerne "oft gehört mehr mut dazu seine meinung zu ändern, als ihr treu zu bleiben" ... dein entschluss zur AWO zu gehen kann ich auch nur begrüßen ... ich würde es wohl auch auf diese schiene probieren ... meinen hausarzt würde ich hier die kompetenz absprechen ... sorry ...

zu den trotzphasen deiner kleinen ... du weißt ja, dass ich auch einen im kindergartenfähigen alter habe ... der kurze wird im februar 5 ... und ich kenne diese phasen von ihm ... auch ich könnte dann aus der haut fahren und manchmal gestehe ich mir dann auch zu "mensch" zu sein ...und keine "übermuttter" ... im den druck von dir ... auch mütter sind menschen und haben das recht auszuticken ... glaub mir ... einen ganz lieben dicken guten-morgen-knuddler von der haselina, die heute auch einen sch***-tag hat ... käffchen drauf :-)

woelfin - 2005.12.15, 12:19

einen grossen schritt

zurück und dann erst wieder in ganz kleinen schritten zaghaft vor
bin nur heut hier da um zu sagen dass ich an dich denk und dich täglich am blog besuch
es ist mir wichtig, dasses dir langsam wieder etwas besser geht

Frau Schaaf - 2005.12.15, 12:28

Zu erkennen

dass Du es alleine nicht mehr schaffst und dann die Konsequenz zu ziehen, Dir Hilfe zu holen, ist der beste und wichtigste Schritt in die richtige Richtung. Ich finde das toll und wünsche Dir, dass Du die Hilfe bekommst, die Du brauchst. Alles Gute.

jottaushamburg - 2005.12.15, 12:33

Falscher Begriff

Hallo Claudia,

den Begriff Kapitulation finde ich in diesem Zusammenhang falsch gewählt. Sicher, mir geht es da oftmals nicht anders als dir und ich möchte auch immer alles alleine aus eigener Kraft schaffen. Aber es gibt halt eben im Leben immer mal wieder Situationen, wo man fachkundiger Hilfe bedarf. Und gerade der Blick des geschulten Außenstehenden kann dir vielleicht neue Wege eröffnen, dich auf Möglichkeiten hinweisen, auf die du alleine vielleicht gar nicht oder erst nach langer Zeit gekommen wärst. Also, lange Rede, kurzer Sinn, deine Idee therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die letzten zwei Jahre aufzuarbeiten, und auch die Jahre davor waren ja nicht durchweg von eitel Sonnenschein geprägt, finde ich richtig und gut.

Herzliche Grüße aus Hamburg,

Jürgen

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