Dorfleben
Dorfleben I
Ich leb ja hier in einem Kuhkaff im Kreis Kleve mitten auf dem Land. Etwas abseits der übrigen Bevölkerung bewohne ich zusammen mit meiner Tochter ein Haus, freistehend im Feld. Schaue ich also aus dem Fenster sehe ich nur Felder und Wald.
Und das ist gut so.
Dorfleben II
Der Garten meines nächsten Nachbarn grenzt an meinem an (das Haus steht glücklicherweise knapp 30 Meter davon entfernt, so können wir hier Krach machen ohne Ende). Am Ende seines Gartens, also direkt neben mir, steht ein Hühnerstall, voll besetzt mit glücklichen Hühnern. Im Frühjahr diesen Jahreshabe ich dem Hahn wegen seiner dauernden Kräherei die Gurgel umgedreht verstarb plötzlich und unerwartet - vermutlich wegen Begattungsstreß - der einzige Hahn.
Seit heute mittag kräht es von nebenan erneut: anscheinend hat Herr Nachbar Frau Nachbar mit einem Hahn ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht (die Hühner hat sie vor zwei Jahren zum Geburtstag bekommen).
Der neue Hahn kräht in einer Tour, mag es nun Aufregung über die neue Umgebung, Balzverhalten gegenüber seines neuen Hühner-Harems oder eine besondere Eigenart von ihm sein.
Und das ist nicht gut. (Statt Fondue könnte ich morgen eigentlich auch Hähnchen servieren ...)
Dorfleben III
Wenn man so auf dem Dorf lebt und hier auch noch ein Geschäft betreibt/betrieben hat, kennt einen ja Jan und alle Mann. Ist man jedoch, so wie ich, nur zugereist und trennt sich in einer NachtundNebel-Aktion von einem der Eingeborenen, kann es sein, daß man nicht mehr gegrüßt wird, die Leute sogar die Straßenseite wechseln, wenn man mit dem Hundchen Gassi geht.
Hat man endlich jemandem gefunden, aus dem man die kursierenden Gerüchte herauspressen kann, weiß man wenigstens, warum sie dies tun.
Klärt man diese Gerüchte bei der richtigen Person (eine "Dorfzeitung" gibt es wohl überall) auf, kann man sicher sein, daß man spätestens nach zwei Tagen wieder von allen gegrüßt wird (daß der ehemalige Lebensgefährte jetzt ignoriert wird, kann einem ja schnurzpiepe sein ...)
Und das ist gut so.
Dorfleben IV
Die Hälfte der Einwohner unseres Dorfes sind Bauern. Und man gewöhnt sich daran, daß diese mit ihrem Trecker mal schnell am Straßenrand Halt machen, um im Kiosk Zigaretten holen zu gehen oder beim Dorfarzt ein Rezept abzuholen.
Wenn jedoch vor der örtlichen Volksbank-Filiale ein Pferd angebunden steht, ist es auch hier recht ungewöhnlich (schade, daß ich keine Kamera mithatte).
Und das ist ein Grund, warum ich hier nicht mehr weg will.
Ich leb ja hier in einem Kuhkaff im Kreis Kleve mitten auf dem Land. Etwas abseits der übrigen Bevölkerung bewohne ich zusammen mit meiner Tochter ein Haus, freistehend im Feld. Schaue ich also aus dem Fenster sehe ich nur Felder und Wald.
Und das ist gut so.
Dorfleben II
Der Garten meines nächsten Nachbarn grenzt an meinem an (das Haus steht glücklicherweise knapp 30 Meter davon entfernt, so können wir hier Krach machen ohne Ende). Am Ende seines Gartens, also direkt neben mir, steht ein Hühnerstall, voll besetzt mit glücklichen Hühnern. Im Frühjahr diesen Jahres
Seit heute mittag kräht es von nebenan erneut: anscheinend hat Herr Nachbar Frau Nachbar mit einem Hahn ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk gemacht (die Hühner hat sie vor zwei Jahren zum Geburtstag bekommen).
Der neue Hahn kräht in einer Tour, mag es nun Aufregung über die neue Umgebung, Balzverhalten gegenüber seines neuen Hühner-Harems oder eine besondere Eigenart von ihm sein.
Und das ist nicht gut. (Statt Fondue könnte ich morgen eigentlich auch Hähnchen servieren ...)
Dorfleben III
Wenn man so auf dem Dorf lebt und hier auch noch ein Geschäft betreibt/betrieben hat, kennt einen ja Jan und alle Mann. Ist man jedoch, so wie ich, nur zugereist und trennt sich in einer NachtundNebel-Aktion von einem der Eingeborenen, kann es sein, daß man nicht mehr gegrüßt wird, die Leute sogar die Straßenseite wechseln, wenn man mit dem Hundchen Gassi geht.
Hat man endlich jemandem gefunden, aus dem man die kursierenden Gerüchte herauspressen kann, weiß man wenigstens, warum sie dies tun.
Klärt man diese Gerüchte bei der richtigen Person (eine "Dorfzeitung" gibt es wohl überall) auf, kann man sicher sein, daß man spätestens nach zwei Tagen wieder von allen gegrüßt wird (daß der ehemalige Lebensgefährte jetzt ignoriert wird, kann einem ja schnurzpiepe sein ...)
Und das ist gut so.
Dorfleben IV
Die Hälfte der Einwohner unseres Dorfes sind Bauern. Und man gewöhnt sich daran, daß diese mit ihrem Trecker mal schnell am Straßenrand Halt machen, um im Kiosk Zigaretten holen zu gehen oder beim Dorfarzt ein Rezept abzuholen.
Wenn jedoch vor der örtlichen Volksbank-Filiale ein Pferd angebunden steht, ist es auch hier recht ungewöhnlich (schade, daß ich keine Kamera mithatte).
Und das ist ein Grund, warum ich hier nicht mehr weg will.
SingleMama - 2005.12.23, 15:29
Alltäglicher Wahnsinn
Dorfleben..2. Versuch
Also nur noch so viel:
Dorfleben- wem sagst du das, kenne ich.. sogar sehr gut. Der Unterschied zu dir besteht darin, dass ich dort geboren und aufgewachsen bin. Aber.. ich habe mich nie als richtig dazugehörend gefühlt. Die Sehnsucht nach der Großstadt steckt in mir. Auch heute noch.
Liebe Grüße und ein schönes Weihnachten wünsche ich dir...
Aber ich habe ja meiner ersten 30 Jahre in einer mittleren Großstadt verbracht, dort alle Annehmlichkeiten mitgenommen und genieße jetzt hier die Ruhe, ausgetobt habe ich mich seinerzeit genug ;-).