Kinderkrankheiten und Experimente

Fast 5 Jahre sind wir drum herum gekommen - um die Kinderkrankheiten. Und jetzt hat die erste zugeschlagen: Windpocken.

Heute morgen besuchte mich an meinem Bett ein kleiner Streuselkuchen, beim Arzt quoll das Wartezimmer vor ähnlich aussehenden Kindern bald über. Nach zwei Stunden dann die Diagnose. Zehn Tage wird die Ansteckungsgefahr vermutlich anhalten, solange kann ich sie nicht in den Kindergarten geben und vor allem nicht arbeiten. Die Ausfalltage werden von der Krankenkasse übernommen, ich erhalte dann jedoch nur ein Krankengeld - 60 % vom Gehalt. Mein Chef sprang nicht nur im Dreieck, sondern vollführte dazu noch Saltos vor Unglück. Deshalb bot ich schon an, wenn es ganz dick kommt, stundenweise zu arbeiten, ich müsse dann halt meine Tochter mitbringen, bis auf etwas Fieber und die Flecken ist sie ganz gut drauf.

Rettung dann in Gestalt meiner Eltern: Mein Vater - Frührentner - möchte es versuchen, sie die ganze Zeit zu betreuen. Er sei sowieso zu Hause und würde sich über Gesellschaft freuen. Daß sie nicht mehr im Windelalter ist, macht die Sache für ihn einfacher.

Jetzt werde ich also eine dicke Tasche nehmen, genügend Klamotten und Spielzeug hineinwerfen und mich wieder auf den Weg nach Gladbach machen. Mal schauen, ob es klappt. Denn so lange war sie noch nie zu Hause weg und mein Vater auch noch nie so viel mit ihr alleine - sonst ist ja immer meine Ma da, aber die arbeitet den ganzen Tag.

Mein Chef hat sich auf jeden Fall schon einmal gefreut. Ich habe ihm jedoch vorsorglich mitgeteilt, daß es ein Experiment ist und ich nicht weiß, ob es funktionieren wird. Dann müsste ich sie wieder zurück holen und doch zu Hause bleiben.

Auf einer Seite bin ich froh über die Hilfe meiner Eltern, auf der anderen Seite habe ich jedoch ein schlechtes Gefühl dabei. Froh bin ich, weil ich noch so viel unerledigtes auf meinem Schreibtisch habe, es würde in den zehn Tage noch mehr dazu kommen und ich hätte ernsthafte Schwierigkeiten, diesen Rückstand irgendwann einmal aufarbeiten zu können. Andererseits habe ich ein schlechtes Gewissen, mein krankes Kind im Stich zu lassen und die Pflege jemand anderem aufzuladen.
Kindereien
hobo - 2006.01.23, 11:31

kein schlechtes gewissen!! es ist eben verdammt schwer kind und beruf unter einen hut zu stecken als singlemama. Hoffe, es klappt mit deinem vater. ist ja nicht, dass du sie abschiebst.
also - kopf hoch!! toitoitoi..

Jules_B - 2006.01.23, 11:34

Mach dir keine Sorgen...warum sollte es nicht klappen?
Abgesehen von evt. Heimweh der Kleinen?
Dein Vater und deine Ma freuen sich auch mal ihr Enkel bei sich zu haben und du kannst deine Kleine ja ab und an am Tag anrufen!
Du bist eben Alleinerziehend und da ist das eben nicht so einfach...
Notfalls wäre da ja noch ein Vater..dieser Trottel*G*

Grüße

Xchen - 2006.01.23, 11:44

Dem sagt man nicht im Stich lassen, sondern perfekte Organisation.

Ich hoffe, dein Dad kommt gut mit ihr klar, was ich jedoch kaum bezweifle.

Alles Liebe
Xchen

PS: Genau darum sitze ich heute wieder hier - ich bin ja schon völlig hintennach.

workingmama - 2006.01.23, 12:15

Windpocken

blieb uns bisher erspart... aber je später, desto schlimmer, habe ich gehört.
Ist ja keine schwere Krankheit, wo Mama die einzige Medizin ist.
Sieh's positiv: Vielleicht hat sie ja gestern noch ein paar Tanten angesteckt?? ;-)
Super Krisenmanagement! Kopf hoch,
K.

SingleMama - 2006.01.23, 12:16

Danke, Ihr Lieben. Ich hoffe wirklich, daß es gut klappt. Hin und wieder hat sie ja schon mal kräftige Trotzanfälle, die ich inzwischen gut in den Griff bekomme, meine Eltern dagegen noch nicht so recht.

Eine Unmenge von Taschen und Tüten geht jetzt mit uns zusammen auf die Reise - und es liegt trotzdem noch jede Menge in ihren Zimmern herum, was sie gerne mitnehmen würde. Aber leider hab ich ja nur ein winziges Auto ;-)

Jetzt gehen wir noch beim Papa Tschüß sagen und dann gehts ab auf die Bahn Richtung Süden.

hobo - 2006.01.23, 15:45

kann nur für dich hoffen, dass sie es dir nicht allzu schwer macht, sie dort zu lassen ...

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