What does good sex mean to me?

Ich hör es bereits „jetzt schreibt die schon wieder über Sex“, das allgemeine Aufseufzen. Genervtes wegklicken wollen, aber dann doch dran bleiben – weil, seien wir doch ehrlich, Sex interessiert jeden von uns, den einen mehr, den anderen weniger.

Auslöser zu diesem Beitrag sind einige Mails, die unbeantwortet in meinem Postfach herumdümpeln, in allen wird mir die gleiche Frage gestellt „was ist für dich guter Sex?“ Und da diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist, warten die Absender noch heute vergeblich auf eine Rückmail von mir.

Zunächst einmal: Sex wird in meinen Augen – gerade wenn man in dieser Hinsicht momentan eine Durststrecke durchläuft – völlig überbewertet. Trotzdem, selbst wenn ich in einer festen Partnerschaft regelmäßigen Sex hätte oder, meinen Singlestatus behalten wollend, zu diesem Zweck lockere Liebschaften eingehen würde – ich mag Sex, deshalb ist er ein wichtiger Punkt in meinem Leben und deshalb würde ich auch weiter darüber schreiben.

Sex als Indikator einer glücklichen Partnerschaft? Nicht unbedingt – in vielen Schlafzimmern mag Ebbe herrschen, kompensiert wird dies jedoch durch andere Übereinstimmungen des menschlichen Zusammenlebens, die sehr viel wichtiger sind. Und selbst wenn in Punkto Sex die Beziehung blendend verläuft, man verbringt im Durchschnitt mehr Zeit außerhalb des Bettes miteinander, kommt man dabei auf keinen gemeinsamen Nenner, ist eine Partnerschaft nicht von langer Dauer. Ich habe jedoch die Feststellung machen müssen, läuft es auf sexueller Ebene nicht mehr, geht auch die Beziehung langsam den Bach hinunter.

Sexuell war ich übrigens ein absoluter Spätzünder. Obwohl schon im Alter von zwölf/dreizehn die Experimentierphase begann, wildes Herumknutschen und –fummeln, für den eigentlichen Akt habe ich mir noch sehr viel Zeit gelassen. Damals geisterten in meinem Hirn solche Vorstellungen wie „nur mit dem Richtigen“ oder „es muss Liebe sein“. Dank dieser Vorstellungen passierte das Erste Mal dann auch erst im hohen Alter von 19 Jahren – mit meinem damals ersten wirklich richtigen, festen Freund, die Liebes-Geplänkel vorher sind nicht erwähnenswert und irgendwie war ich mir dafür einfach zu schade.

Hatte ich also nun sehr lange gewartet, so erweckte dies in mir das Gefühl, jetzt auf einen Schlag alles nachholen zu müssen. Und so betrog ich meinen Freund bereits nach vier Monaten zweimal während eines allein verbrachten Urlaubs, irgendwie hatte ich das Gefühl, ich müsse noch andere Männer ausprobieren. Dies flog natürlich nach dem Urlaub auf, mein Freund verzieh mir jedoch und wir erlebten insgesamt zehn glückliche Jahre, die letzten zwei Jahre davon verheiratet. Sex spielte in all diesen Jahren eine große Rolle in unserer Beziehung.

Dann kam D. – für mich das Ende der Ehe und ein Neuanfang. D., ein ruheloser Mensch, von allem und jedem schnell gelangweilt, immer auf der Suche nach dem nächsten (sexuellen) Kick.

Durch und mit ihm war ich zwei Jahre lang in der Swingerszene unterwegs – sexuell eine wahnsinnig aufregende und von Experimenten geprägte Zeit. In diesen beiden Jahren habe ich mir nahezu sämtliche sexuellen Vorstellungen und Wünsche erfüllt: Sex mit einem anderen Paar, mit einem zweiten Mann, auch mit einer zweiten Frau (nicht mein Ding – seitdem weiß ich definitiv, dass ich keinerlei Bi-Neigungen habe *gg*) und noch vieles mehr. Seitdem weiß ich genau, was ich will und was ich für meine sexuelle Erfüllung brauche.

Doch was ist jetzt guter Sex für mich? Ein von mir sehr geschätzter Mensch (wenn Du dies hier liest, verzeih, dass ich Dich zitiere. Aber es trifft nun einmal den Nagel auf den Kopf) schrieb mir einmal: Ich begreife Sex als dehnbaren Kreis ohne festen Rand. Nichts muss alles kann. Besser kann man es gar nicht beschreiben.

Vor allem in einer Partnerschaft gilt für mich: Sex sollte nie zum Tabuthema werden, jeder sollte ohne Hemmungen und Ängste über seine Wünsche und Vorstellungen reden können. Der Andere sollte diese Wünsche ernst nehmen, sie nicht von vornherein ablehnen, sondern zumindest darüber nachdenken. Genauso dürfen jedoch auch Grenzen des Anderen nicht überschritten werden. Ein wohlüberlegtes NEIN sollte ein Nein bleiben dürfen, ohne dass der Andere ständig immer wieder darauf herumreitet.

Guter Sex ist ein wechselseitiges Geben und Nehmen, ein Führen und Verführen, ein Genießen und Verwöhnen, Aktivität und Passivität, ein Sich-Fallenlassen und Auffangen. Auch wenn man schon alles probiert hat, kein Bewegen auf eingefahrenen Schienen, Vertrautheit jedoch nicht Vorhersehbarkeit, immer wieder den Versuch unternehmen, den Anderen doch noch ein wenig zu überraschen.

Deshalb kann ich auch nicht sagen, wie das perfekte Liebesspiel bei mir auszusehen hat. Es kommt auf die Situation, auf die Stimmung an. Manchmal ist ein langes, ausgiebiges Vorspiel mit Streicheln, Küssen, Lecken und Schmecken vor dem eigentlichen Akt gewünscht – ein anderesmal jedoch auch ein wilder Quickie ohne vorherige Stimulation – alles kann perfekt sein, wenn es gerade passt.

Jetzt die Frage, warum habe ich eigentlich so lange schon keinen Sex? Habe ich wieder diese Vorstellungen von „dem Richtigen“ und „nur aus Liebe“?

Nein, eigentlich ist es so dramatisch nicht. Theoretisch könnte ich in die nächste Kneipe gehen und mir einen Kerl für Sex aufreißen – wenn ich denn wollte. Aber ich will nicht, bin mir dafür wieder zu schade. Denn eines brauche ich definitiv – keine großen Gefühle, aber Vertrauen. Vertrauen, damit ich mich fallenlassen kann, damit der Sex für mich und somit für beide perfekt werden kann.

Ohne Vertrauen geht’s leider nicht …
Let's talk about Sex
2Shy - 2006.02.28, 21:19

Zuerst, wie von dir erwartet: *seufz* :-)
Dann: wow, ich bin überrascht von der Offenheit deines Beitrages.
Deine Gedanken hast du mal wieder toll in Worte gefasst.
Und den meisten deiner Aussagen kann ich voll zustimmen.
Besonders, was die Überbewertung von Sex angeht, ich würde auch sagen, dass
man dazu neigt, während einer langen Phase ohne Sex dem fehlenden Sex einen zu hohen
Stellenwert beizumessen.
Und du hast vollkommen Recht, ohne Vertrauen geht's nicht, für mich gehört sogar noch
etwas mehr dazu: eine gewisse Vertrautheit mit dem Partner.
Ich frage mich, wie du es in deiner Swingerzeit geschafft hast, so schnell Vertrauen aufzubauen.
War es leichter, weil dein Freund dabei war, oder hattest du zu der Zeit noch eine andere Einstellung?
Und würdest du sagen, dass du eine exhibitionistische Ader hast?
(Ach ja, du brauchst nicht hier antworten *g*)

Noch was: bewahre diesen Beitrag (so wie viele andere) für deine Tochter auf und lass sie ihn lesen, wenn sie alt genug ist.

SingleMama - 2006.02.28, 21:28

nun ja, offen bin ich eigentlich immer - manchmal zu sehr und auch wieder brutal ehrlich - thats me ;-)

Vertrautheit kommt im Laufe der Zeit - Vertrauen kann man evtl. schon bei der ersten Begegnung fassen.

In den Swingerclubs hatte ich ja meinen Ex als Vertrauensperson mit, das hat völlig ausgereicht. Und ohne eine exhibitionistische Ader kann man sich in den Clubs nicht wohlfühlen. Ich hab mich sehr wohl gefühlt *gg*

Oh je, da muss meine Süße aber noch sehr viel älter werden ... ob sie was draus lernen kann? ich weiß nicht ...
anna25bell - 2006.02.28, 22:09

hat mir sehr gefallen dein Beitrag, ich finde auch das du sehr offenherzig warst.
Ich würde allerdings meine Tochter das nicht lesen lassen egal wie alt . Ich denke auch nicht das sie es toll finden würde zu hören was Ihre Mama so "treibt".Mein Vater hat immer gesagt "man leitet und weist seinen Kinder aber niemals zeigt man ....
SingleMama - 2006.02.28, 23:04

du hast schon recht, anschauungsunterricht muss man seinen kinder nicht gerade geben. ich hoffe jedoch, daß ich ihre eine unverklemmte haltung beibringen kann - daß sie, genau wie ich damals, immer zu ihrer mutter kommen und reden kann, egal worum es sich dreht - auch über sex
schattenwolf - 2006.02.28, 22:18

Sex... wichtig oder nicht.. schwer zu sagen.
Ich stehe eher auf der "wichtig" Seite.. aber es unterliegt eben auch Schwankungen.. In einer Partnersschaft sind es sicherlich Phasen in denen es eher ruhig ist..Sex neben dem alltäglichen nur eine kleine Rolle spielt.. und dann aufeinmal, wenn der Kopf wieder frei wird, dann ist es wieder so. das man eigentlich nie genug davon bekommen kann..Eben so wie eine Sinuskurve..
Ein Leben ohne Sex ( zählt Mastrubation dazu ;-) ) kann ich mir allerdings nicht vorstellen..
Aber Phasen ohne Sex.. die hat sicherlich jeder in einer Beziehung..
Und in die Kneipe.. und jemanden aufreißen.. Nicht so mein Ding..
Wünsche Dir das du nicht den perfekten Mann findest, sondern den dem Du vertrauen kannst..
LG Wolf

SingleMama - 2006.02.28, 22:24

sicherlich gibt es in jeder beziehung mal intensivere und auch gemäßigtere bis ganz ruhigere phasen - andernfalls wäre es auch eher unnormal - aber eine kontinuität sollte sich abzeichnen
hmm, eigentlich gehört Masturbation wohl auch zum Sex - gemeint ist von mir jedoch der Sex mit einer weiteren Person *ggg*
ist der perfekte Mann nicht noch das was über dem nur vertrauen steht?
LG
schattenwolf - 2006.02.28, 22:39

Ich glaube es gibt ihn nicht.. den perfekten Mann und wenn, dann würdest du an seiner Perfektion verzweifeln..
dessen bin ich mir sicher..
Kontiunität = Sinuskurve ;-) sagte ich doch. ;-) mal hoch mal tief.. aber keine Null-Linie ;-) egal ob sie oben oder unten ist
SingleMama - 2006.02.28, 23:06

naja, für jeden ist perfektion ja anders definiert - ich hab den perfekten mann ja schon beschrieben *gg* - geben wird es ihn sicherlich nicht. und wenn doch, ob ich daran verzweifeln würde? eher daran, daß es keinerlei reibungspunkte geben würde - doch das salz in jeder beziehungssuppe *gg*
hobo - 2006.02.28, 22:29

hut ab! und applaus!
hut ab - für die offenheit und wirkliche reife bewunderswerte nüchterne auseinandersetzung mit diesem thema.
welches viel zu oft hochgespielt und gleichzeitig viel zu oft unterschlagen - ja sogar verleugnet - wird.
applaus - ich habe noch selten eine so gelungen formulierte abrechnung mit diesem thema gelesen.
danke dafür!

SingleMama - 2006.02.28, 23:07

ich danke dir für dieses kompliment, lieber hobo ;-)
crow - 2006.02.28, 22:34

Sehr offen formuliert, und wenn ich jetzt drüber nachdenke, wie das bei mir so ausschaut, traue ich mich sogar anonym fast (noch) nicht mich dazu zu äußern. Zumindest ohne Details, und bei der Frage was guten Sex für mich ausmacht, musste ich auch kurz überlegen, weil ich mir diese Frage selbst noch nie gestellt habe. Hatte auch lange und auch treue Beziehungen, und auch Phasen in denen ich mich per SMS-Blindate verabredet habe. Dinge gemacht, für die ich mich sicher nicht schäme, aber die ich auch nur unter sehr sehr eng gesteckten Kriterien jemanden anvertrauen würde. Guter Sex ist für mich, wenn gefühlmäßig alles stimmt, und das kann genauso der One-Night-Stand sein, ohne "Sehen wir uns denn mal wieder?", wie eine Nacht mit dem Partner, den ich seit Jahren kenne und liebe. Ich habe gelernt mich um mich selbst zu kümmern, womit jetzt nicht Masturbation gemeint ist, einfach nur zu sagen, was ich gern mag. Wirklich enttäuscht war ich eigentlich selten...

SingleMama - 2006.02.28, 23:11

das ist auch ein wichtiger punkt: zu sagen was und wie man es mag. der andere, vor allem wenn es ein neuer partner ist, ist kein hellseher. sicherlich macht es spaß, herauszufinden, wie man den partner am besten stimulieren kann - um für sich die "erfüllung" zu finden, sollte man auch hilfestellungen geben
crow - 2006.03.01, 00:04

Ich muss so sein können, wie ich bin, nicht kucken hier und da, ob auch ja alles passt, ja kein Gramm zuviel, sieht er vielleicht meine abstehenden Ohren. Als Teenager macht man sich ja so allerhand Sorgen, aber wenn man sich nicht verstellen muss, also ich meine wenn man zu sich selbst stehen kann, mit allen Mängeln, Ecken, Kanten und Kurven *hrrr*, dann kann man Sex überhaupt erst richtig geniessen.
SingleMama - 2006.03.01, 00:07

stimmt, auch ein sehr wichtiger punkt, an den ich gar nicht gedacht habe. wenn ich nur im halbdunklen in ein laken gehüllt rumlaufen und ständig kalkulieren muss, ob man jetzt womöglich ein speckröllchen sieht, wenn ich jetzt so oder so liege und mich bewege, dann ist auch alles viel zu verkrampft und macht keinen spaß.
Einfach-Mann - 2006.02.28, 22:41

Du hast hier eine wunderbare Anleitung zur Zweisamkeit verfasst, eine Pflichtlekture für Paare in Not.

>Denn eines brauche ich definitiv – keine großen Gefühle, aber Vertrauen. Vertrauen, damit ich mich fallenlassen kann, damit der Sex für mich und somit für beide perfekt werden kann.<

Von deiner großartigen Darstellung ist das für mich der Schlüsselsatz - ich gratuliere bereits demjenigen, der die Wunderblume pflücken wird!

Handkuss, e-m

SingleMama - 2006.02.28, 23:15

die wunderblume? lieber e-m, so wild ist das bei mir gar nicht. ich bin einfach eine stinknormale frau, die jedoch - learning by doing - herausgefunden hat, was ihr gut tut. und die sich nicht scheut, darüber zu sprechen, anzuleiten (blödes wort) und sich die neugierde bewahrt hat
LG
Einfach-Mann - 2006.02.28, 23:19

glaube mir, ich hab so meine Erfahrungen - stinknormal steht nicht im Gegensatz zu Wunderblume - wo findet man heutzutage noch stinknormale Frauen?
SingleMama - 2006.02.28, 23:22

wunderblume klingt so wie das allheilmittel für alle sexuellen probleme, das meinte ich damit - sind wir nicht alle stinknormal? ;-)
Einfach-Mann - 2006.02.28, 23:28

Deine Einstellung ist es. Die halte ich für so bewundernswert. Sie ist nur sehr selten zu finden, wie die vielen Problembeziehungen beweisen. Stinknormal? Das waren wir vielleicht einmal alle...
SingleMama - 2006.02.28, 23:33

diese einstellung, die ich schon seit einigen jahren habe, hat mich jedoch nicht davor bewahrt, daß mein ex mich nach strich und faden betrogen hat. da hat sämtliche offenheit und experimentierfreudigkeit nicht geholfen ...
Einfach-Mann - 2006.02.28, 23:40

Das wiederum ist eine andere Geschichte - es gibt eben Leute, die gehen an einer Wunderblume achtlos vorbei, sehen sie gar nicht, weil ihnen selber Wesentliches fehlt, dann gibts welche, denen machts sogar Spaß, die Blütenblätter nach und nach auszurupfen, das sind die ärgsten Typen - es gibt aber auch welche, die mit einer Wunderblume umzugehen wissen, bei denen sie nie verblüht; D. war Letzterer mit Sicherheit nicht!
SingleMama - 2006.02.28, 23:42

nein, der rupft nur ... aber für irgendwas war es wohl gut ... irgendwann werde ich das mal herausfinden
*kuss*
SkyCaptainBlue - 2006.02.28, 22:42

Joa

Muss ich jetzt aber auch mal sagen, sehr gut geschrieben. Lange Texte sind ja oft dazu verdammt nicht gelesen zu werden, auch wenn es sich um unser aller Lieblingsbeschäftigung ~gg~ dreht. Aber hier war dranbleiben leicht, mein Kompliment, gefällt mich wirklich sehr gut.

SingleMama - 2006.02.28, 23:15

danke ;-)
ich hatte auch schon sorge, daß es zu lang sein würde
SkyCaptainBlue - 2006.03.01, 00:00

Das ist

eben die Kunst an der Sache, wenn der Leser erstmal gefesselt ist, liest er auch bis zu Ende. Ein gutes Buch hat dazu immerhin ein paar Seiten zur Verfügung, im Blog muss es im ersten oder zweiten Satz passieren...
waschsalon - 2006.02.28, 23:21

nichts muss, alles kann - ist eigentlich das motto der swinger. aber so gehts natürlich auch.

SingleMama - 2006.02.28, 23:26

ja, alles kann nichts muss - wie oft habe ich das seinerzeit gelesen oder gehört. schaut man einmal genau hinter diese fassade, sieht es gleich anders aus: meist ist ER der meinung "alles kann - alles muss" und SIE "manches kann - ich muss gar nix"
schattenwolf - 2006.03.01, 07:54

bei all dem Sex ;-) dir einfach mal einen guten Morgen wünsche .. und jetzt arbeiten muß.. gäähn.. hier schneit es schon wieder... SOOOOMMMEERR HABEN WILL

SingleMama - 2006.03.01, 08:08

hier auch alles verschneit - frühling würde mir jetzt schon mal reichen ;-)
auch dir einen guten morgen
promisc - 2006.06.20, 09:59

Viele gute Worte, meinen Respekt, SingleMama, da steckt ein großer Klumpen reflektierte Erfahrung drin :-)

Aber was mich nun zweimal darin innerlich heftigst zusammenkrampfen liess, war der Satz »bin mir dafür zu schade.«

Das westlich-traditionalistische Klischée, dass Frau (bzw. ihr Körper!) das Geschenk und die huldvolle Geberin ihrer selbst ist und der Mann der Gnade der weiblichen Gunst obliegt. (Fast wie ein Hund dem frau mal eben etwas zum Fressen hinwirft, 'der denkt ja eh nur ans Fressen' - oder es halt verweigert? Und dann hat frau nicht mehr davon als die Freude, den Hund beim schlingenden Fressen zu betrachten...)

Und das vor allem im krassen Gegensatz zu fünf von acht Einträgen in Deiner Rubrik 'Let's talk about Sex' mit dem Inhalt »Ich hätte mal wieder gerne wilden, geilen, hemmungslosen SEX!«

Sag ich doch, eine gewisse Schizophrenie kann man solch weiblicher Sexualitätsdenke nicht absprechen *grins*

Ach ja, jetzt könnte man genau hier eine Brücke schlagen zu Deinem aktuellen Beitrag »Frauen werden als Opfer geboren, sie werden nicht dazu gemacht.«: Zum Opfer (Geber) wird imho zwangsläufig, wer sich selbst als solches und die Täter (Nehmer) als solche definiert - und wenn es ihm/ihr auch 'nur' so anerzogen wurde.

»Ich habe ihr gesagt, daß ihr Körper ihr gehört«

SingleMama - 2006.06.20, 12:24

Mein lieber Promisc, danke für diese lobenden Worte aus berufenem Munde ;o)

Zu schade - okay, früher war es tatsächlich der Gedanke, sich aufzusparen für den Einen, den Richtigen.
Heute bin ich weniger heikel, allerdings meine ich damit einfach mein mangelndes Interesse an wildem Durchdiegegendvögeln. Nicht mein Ding - denn wie ich schon sagte, ich brauche ein gewisses Vertrauen, um mich fallenlassen zu können. Und dies kann ich nicht an einem Abend bei ein paar Bier erwerben.

Swingerclubs sind da wieder ein anderes Thema, denn diese habe ich immer mit der Person meines Vertrauens besucht. Da brauche ich dann nicht das Vertrauen zu der jeweils mit mir agierenden (schön ausgedrückt, oder? *gg*) Person.

Aber Du hast schon recht, in vielen Punkten (nicht nur beim Sex) bin ich widersprüchlich und stehe mir damit selbst auf den Füßen.

ihr Körper - meinem Kind versuche ich schon momentan zu vermitteln, daß ihr Körper ihr Eigentum ist. Jetzt schon einer 5-Jährigen zu erklären, daß sie das in einigen Jahren von selbst sehr viel lockerer handhaben wird, finde ich einfach zu früh.
promisc - 2006.06.20, 13:42

:-)

(Zum letzten Absatz geht es weiter in meinem Blog, Du weisst schon wo...)
promisc - 2006.08.04, 18:49

Gotcha! *lach*
SingleMama - 2006.08.04, 18:51

brav ;o)

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