Während ich im Keller todesmutig den Besen schwang, geschätzte drölfzigfantastillionen Spinnen von den Wänden und der Decke fegte, hörte ich vor dem letzten Kellerfenster ein leises Fiepen und Rascheln.

Im Bewusstsein ein Mäusenest oder schlimmer noch ein Rattennest gefunden zu haben, schlich ich mich, bewaffnet mit Besen und Kehrblech ums Haus, überstieg unter Einsatz meines Lebens meterhohes Unkraut samt Brennnesseln und nahm den Ort des Geschehens in Augenschein.

Neben Mäusen, Spinnen, Kellerasseln, Silberfischen, Ohrenkneifen, Heuschrecken, Motten, Fliegen, dicken hässlichen schwarzen Käfern und Tausenfüsslern beherbergt mein Haus nun (naja, im Haus ist es ja nicht) eine wunderschöne schwarze Katzenmama (mit einem weißen Söckchen) und ca. vier pechschwarzen, noch blinden, Katzenbabys *schmelz*.

Die Mama nahm Reißaus, als ich näher herantrat, blieb jedoch in zwei Metern Entfernung stehen und fauchte mich an.

Ich glaub, das ist die Katze von unserem Dorfarzt, die mir hin und wieder als Geschenk eine fein säuberlich skalpierte Maus vor die Tür legt. Werde dort im Laufe des Tages mal anrufen und nachfragen, damit er seine Katze nicht vermisst.

Edit: Katzenfutter gekauft und der Mama ein Schüsselchen sehr stark verdünnte Milch (eigentlich nur gefärbtes Wasser) hingestellt. Dabei heldenhaft das drohende Brummen überhört. Seitdem ich einmal eine eingeklemmte Katze gerettet und zum Dank mit einem saftigen Biss in den Arm belohnt wurde, hab ich vor diesen Viechern gehörigen Respekt.