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Eine Bekannte von mir spielt mit dem Gedanken, einen kleinen Seitensprung zu begehen und ihren Partner zu betrügen. Warum? Nicht, weil sie sich nicht mehr lieben, ganz im Gegenteil: sie sagt selbst, daß er der beste Mann ist, den sie je finden könnte. Aber sie möchte einfach mal wieder das Kribbeln spüren, das fremde Haut auslöst.

Würde sie es tatsächlich tun und es käme heraus, würde sich ihr Freund sofort von ihr trennen.

Treue ... Untreue ... ein schwieriges Thema. Tatsächlich habe ich sogar Verständnis für ihre Haltung. Beim häuslichen Sex ist schnell die Luft raus und das Prickeln der ersten Tage gehört schon bald der Vergangenheit an. Doch deshalb solch ein Risiko eingehen?

Ich kenne inzwischen beide Seiten: ich habe in meiner ersten Beziehung betrogen und bin in meiner zweiten Beziehung betrogen worden. Letzteres war genauso schmerzhaft und unschön, wie der Moment, als ich meinen Seitensprung seinerzeit beichtete und sah, wie verletzt mein Mann deswegen war.

D. hätte ich (um quasi "gleichzuziehen" und ihm eins auszuwischen) ebenfalls betrügen können. Gelegenheiten gab es genug, die Lust dazu hatte ich ebenfalls. Aber irgendwie wollte ich nicht mit gleicher Münze heimzahlen und außerdem weiß ich, wie weh es tut, wenn man erfährt, daß der Partner fremdgeht oder gegangen ist.

Und doch, auch mit diesem Wissen, war es oft verdammt schwer, der Versuchung nicht nachzugehen. Meiner Meinung nach ist der Mensch nicht für die ewige Treue bestimmt. Es kostet eine gewaltige Willenskraft, diese Treue beizubehalten - und es hat nicht immer mit fehlender Liebe zu tun, wenn man/frau fremdgeht.

Wem fällt es schwerer treu zu sein, Männern oder Frauen? Ich glaube, beide geben sich dabei nicht viel - Männer mögen da vielleicht einen kleinen Vorsprung haben, weil es ihnen besser gelingt, Sex und Gefühl zu trennen, aber auch wir Frauen können durchaus den Mann zuhause lieben und mit einem anderen Kerl im Bett einfach nur Spaß haben.

Es ist eher die Frage, ob es sich wirklich lohnt, Momente des Kribbelns zu spüren, wenn man dafür die gesamte Beziehung aufs Spiel setzt. Ich fand seinerzeit, daß es sich nicht lohnen würde - dabei war die Beziehung von Anfang an wenig rosig. Ich wollte nicht noch einmal so verletzen, wie ich es in meiner ersten Beziehung getan habe - das ist für mich eigentlich der einzige Grund treu zu sein.
Let's talk about Sex
morgiane - 2008.03.08, 22:28

Aua...

Mit dem Wissen von heute? Würde ich abraten, würde empfehlen die Kinder(?) zu Oma zu verfrachten und ein paar Tage mit dem Mann zu verbringen und die Glut neu zu entfachen, die Verletzungen und der Streß, wenn es heraus kommt ist kein Prickeln wert.
Und ob man will oder nicht, die Beziehung, man selbst verändert sich dadurch und es ist verdammt schwer.
Und das Kribbeln ist zwar schön, aber diese Nähe und Vertrautheit, wenn man sich so lange kennt, mit der manche Klippe umschifft wurde, ist mehr wert...

SingleMama - 2008.03.09, 10:56

ja, ich denke auch, daß man/frau versuchen sollte, das eigene Partner-Kribbeln wieder zu suchen. Die jahrelange Vertrautheit ist mir inzwischen auch lieber, als das kurzfristige Kribbeln.

Dieses Kribbeln ist das Risiko einfach nicht wert - und auch das schlechte Gewissen, daß so ein Seitensprung hinterlässt.
Chutzpe - 2008.03.09, 11:28

Gewissen? ;-)
SingleMama - 2008.03.09, 11:46

Ja - ich brauch im Mom keins zu haben *lach*
Chutzpe - 2008.03.08, 22:32

Monogamie ist eine Erfindung der Gesellschaft (weiss jetzt nicht genau, wann sich das entwickelt hat) - die Evolution zeigt ganz klar Polygamie - immer auf der Suche, die besten Gene zu paaren und zu verbreiten - nicht umsonst findet Degeneration in abgeschnittenen Regionen statt, wo alle irgendwie miteinander verwandt sind.

Heute - mit unserer Medizin etc. fällt natürlich der Effekt möglichst viele Menschen zu reproduzieren weg - weil die meisten Kinder überleben - doch der Urinstinkt ist trotzdem da (auch in vielen anderen Bereichen sind diese alten Instinkte aktiv und machen vieles so schwer auf der Welt - weil irgendwer entschieden hat, dieses und jenes ist unmoralisch und darum *bäh*).

Ich habe früher jahrelang absichtlich betrogen, weil mein Vater meine Mutter betrogen hat und ich dachte, dass es die Männer nicht besser verdienen und einem sowieso immer betrügen und benutzen.
Zum Glück hab ich dieses falsche Muster irgendwann erkannt - ich würde einen Seitensprung niemals ausschliessen - aus welchen Gründen auch immer - und ich würde ihn niemals beichten, wenn er nicht rauskäme (und die kommen nicht immer raus - glaubt mir) - ich hätte auch kein Problem, wenn mein Partner mal fremd gehen würde (so lange er nicht mehr auswärts p*pt als mit mir resp. mich nicht vernachlässigt - in welcher Art auch immer) und ich will auf keinen Fall davon wissen.

Ich weiss, dass ich mit dieser Ansicht recht alleine da stehe - vor allem frauenseitig - doch für mich stimmt es so und das ist das Einzige was zählt - wenn ich deswegen ne unmoralische Schlampe bin - auch gut.

Es gibt etwas, das ich nach Möglichkeit vermeide:
Wenn ein Mann offiziell gebunden ist, damit habe ich ein Problem, weil ich ja trotz allem auch eher ungern die Betrogene sein möchte. Ich habe allerdings auch schon mal mit dem damaligen Freund meiner damals besten Freundin geschlafen. Wenns mir einer nicht erzählt, auch gut, dann kann ich ja nichts dafür.

SingleMama - 2008.03.09, 10:59

Eben - es kostet schon ein wenig Mühe, dem Drang der Natur nicht nachzugehen. Und jeder sollte in seiner Beziehung wissen, ob es diese Mühe lohnt oder nicht. Wenn die Beziehung ansonsten gut ist, die Liebe noch vorhanden - ich würde das Risiko des kurzfristigen Kribbelns nicht eingehen.

Aber - auch wenn es schlampig klingen mag - so jetzt als Single ist es mir reichlich egal, ob mein kleines Abenteuer verheiratet/gebunden ist oder nicht - das schlechte Gewissen muss er haben, nicht ich. Allerdings funktioniert dies nur, wenn ich die Frau, die dahinter steht, nicht kenne. Wäre sie mir in irgendeiner Weise bekannt, wäre es ein absolutes No-Go.
patsy (Gast) - 2008.03.09, 06:55

Wenn es eine einmalige Sache wäre, könnte ich sowas ja noch irgendwie verstehen. Aber ich bin in den letzten 2 Jahren außschließlich von Männern angesprochen worden, die feste Affären suchten.Einer erzählte mir noch 14 Tage vor seiner Hochzeit, wie verrückt er nach mir wär, ein anderer wollte seine Beziehung behalten, weil er ja jemanden brauchte um irgendwann Nachwuchs zu haben (so was wie ne Zuchtstute). Jedenfalls suchten sie alle noch ne feste 2.Beziehung. Sowas versteh ich dann nicht mehr und ist für mich auch nicht entschuldbar, weil man dann seinen Partner ja auch ständig belügen muss und sich automatisch auch ne gefühlsmäßige Bindung zur Affäre einstellt.

SingleMama - 2008.03.09, 11:02

das kann ich allerdings auch nicht nachvollziehen: in einer langlebigen Affaire kommen immer Gefühle ins Spiel - und das ist wieder eine ganz andere Art von Untreue, die ich als verwerflicher empfinde.

Wobei ich mich frage, ob ich überhaupt die eine Untreue als verzeilich und die andere Untreue, wo auch das Herz mitspielt, als unverzeilich betrachten darf - ein Vertrauensbruch ist es schließlich in beiden Fällen.
castagir - 2008.03.09, 09:59

Nach langjährigen Studien in den Varianten "selber Single, Ehefrauen gevögelt", "selber verbandelt, fremdgevögelt", "selber verbandelt, brav gewesen" und "brav gewesen, Partnerin hat fremdgevögelt" kann ich nur den Schluss ziehen, der ernsthafte Gedanke daran ist bereits der Tod der Beziehung. Nicht sofort. Ist so ein bisschen wie Magenkrebs, man lebt ne zeitlang ganz gut weiter, aber dann ist's rum. Das Lächeln, dass sich einem ob des Geheimnisses ins Gesicht legt, ist es nicht wert. Den ganzen Aufwand kann man besser in ein bisschen Phantasie legen. Oder die Partnerwahl von Anfang an drastisch verbessern.

SingleMama - 2008.03.09, 11:10

Genau, schon das tatsächlich Wollen ist der Anfang vom Ende. Ich persönlich fand seinerzeit das Kribbeln, was ein Flirten mit einer anderen Person als meinem Partner ausgelöst hat, das Denken "wie könnte es wohl sein?" als "ausreichend" - eine kleine Phantasie, die man ohne schlechtes Gewissen im Kopf haben konnte.
patsy (Gast) - 2008.03.09, 11:36

Das Problem ist nur, das richtige Affäiren langsam "in Mode" kommen (zumindest in dieser Region) und als Argument dann kommt: "Also nen einfachen Seitensprung mach ich nicht, das wäe mir zu unpersönlich und oberflächlich." ( ????? ) Ich finde diese Entwicklung jedenfalls sehr erschreckend und bei mir sitzt das Misstrauen mittlerweile so tief, dass mein 1. Gedanke, wenn Man(n) mich anspricht, die Frage ist : Okay, was ist´s bei dem, Frau oder Freundin?

SingleMama - 2008.03.09, 11:49

mir persönlich wäre das auch viel zu anstrengend, zwei Beziehungen am Laufen zu halten - einerseits muss so was zeitlich koordiniert werden, andererseits muss man jede Aussage verdammt genau überlegen, bevor man sie tätigt ;o)

Und wäre ich nur die "Geliebte", würde es mir auch nicht reichen - da kommt immer etwas zu kurz, nämlich die Gefühle ...
LaChatteNoire - 2008.03.13, 10:33

.. man zerfällt dann in verschiedene Rollen - kenne wenig Leute denen das dauerhaft Freude macht und zu mehr Wohlbefinden verhilft ... ein paar Schauspielertypen (und typinnen) gibts allerdings, die scheinen das zu brauchen, um sich "ganz" zu fühlen ??? Und der Rest (s. Patsy - total erschreckend das finde ich), macht es hirnlos nach und zerstört sein Leben. Primel.
Chutzpe - 2008.03.13, 19:49

Wieder mal alle ziemlich fix im Verurteile und sich wundern, warum die Welt ist wie sie ist - darf nicht jeder Leben wie er will???

Es wäre endlich Zeit Toleranz und Akzeptanz an den Tag zu legen.
patsy (Gast) - 2008.03.09, 11:58

In meinem Stamm-Cafe, war täglich ein Mann der, Mo, Die und Freitags mit einer kurzhaarigen Blondine rum schmuste. Handy Marke Nokia. Mi, Do und Sa immer mit einer Schwarzhaarigen (lange Mähne), mit der er dann rumschmuste, manchmal auch ´n Kind dabei. Handy: Sony Ericsson. Irgendwann konnte ich mir einen blöder Spruch einfach nicht mehr verkneifen. Danach hab ich den Typ nie mehr im Cafe gesehen! *fg

SingleMama - 2008.03.09, 12:00

*lach*
Mich hätte interessiert, was er wohl Sonntags macht ;o)
Chutzpe - 2008.03.09, 12:04

Ausruhen?
patsy (Gast) - 2008.03.09, 12:08

hmm, oder vielleicht noch ne Rothaarige die nur sonntags kann? - lach
SingleMama - 2008.03.09, 12:09

vielleicht saß er Sonntags bei Muttern am Esstisch und stärkte sich für eine weitere anstrengende Woche ;o)
Chutzpe - 2008.03.09, 12:15

Patsy - ich wollte erst schreiben:
Bei der Familie (Frau/Kinder) sein und ein Samsung-Handy benutzen...

Singlemama - auch ne gute These ;-)
patsy (Gast) - 2008.03.09, 12:17

hihihi das mit dem Handy hatte ich bei der Rothaarigen vergessen :o)
Chutzpe - 2008.03.09, 12:28

*GG*

Ich muss jetzt leider los - schönen Sonntag allerseits ;-)
Parker - 2008.03.10, 08:49

Ich kann deine Freundin ehrlich gesagt verstehen und verhehle nicht, in den 9 Jahren meiner Beziehung war ich auch schon an genau diesem Punkt angelangt.

Wo man aus diesem Grund gerne hätte, aber trotzdem... tatsächlich dazu gekommen ist es nicht, und zwar aus zwei Gründen: Den ersten hast du selber genannt, und der zweite, weil ich irgendwo tief in meinem Inneren immer überzeugt war, dass man auch eine sexuell eingeschlafene Beziehung wieder aufleben lassen kann. Denn man fühlt sich ja nicht alleine so, die Partnerin bzw. der Partner empfindet oft genauso die Langeweile bzw. die eingefahrenen Gleise.

SingleMama - 2008.03.11, 19:44

Du hast recht - und außerdem: ist es ein bißchen Prickeln wirklich wert, eine ansonsten gut funktionierende Beziehung aufs Spiel zu setzen?
Ganz ehrlich - ich leg eigentlich schon viel Wert auf guten Sex - aber ich bin durchaus bereit, da gewaltige Abstriche zu machen, wenn es ansonsten wunderbar läuft.
tron (Gast) - 2008.03.10, 08:51

meiner meinung nach sollte mann/frau sich überlegen, ob man dem sex nicht zu viel bedeutung, zu viel macht zuschreibt.
natürlich ist sex etwas sehr persönliches - aber bricht wirklich die welt zusammen, wenn DAS der partner auch mit jemanden anderen macht???
wie viele menschen schlafen mit ihrem partner nur noch aus gewohnheit - oder überhaupt nicht mehr. und in gedanken sind sie sowieso schon lange nicht mehr treu.
und wie viele lieben ihren partner wirklich und holen sich doch gelegentlich auch auswärtigen sex? deswegen soll man die ganze beziehung wegschmeissen??
ich weiß schon, dass das leichter geschrieben als gelebt ist, da wir alle in DIESER gesellschaft mit den (teils sehr unrealistischen) wertvorstellungen aufgewachsen sind.

tja...............

lg

tron

SingleMama - 2008.03.11, 19:47

Sex wird generell überbewertet (vor allem, wenn man grad keinen hat *gg*). Aber du meinst ja den partnerschaftlichen Sex - der laut Erziehung/Umwelt etc. der einzige sein sollte.

Es gibt ja auch genügend offene Beziehungen, wo es funktioniert. Ich selbst könnte mir das für mich nicht so recht vorstellen.

Aber wie schon bei Parker ungefähr kommentiert: ich verzichte eher auf Sex als eine gut funktionierende und harmonische Beziehung zu riskieren.
Chutzpe - 2008.03.11, 20:27

Ich verzichte lieber auf die Beziehung???

Warum bin ich überhaupt nicht wie die Mehrheit der Menschen und auch noch froh drum??? ;-)
LaChatteNoire - 2008.03.13, 10:30

.. ich finde, das ist der beste Grund überhaupt, um es nicht zu tun ... behandle andere nach Möglichkeit so, wie Du selbst behandelt werden möchtest, oder? Die einzige Maxime die sinnvoll ist ,??

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