Seelenleben

Mittwoch, 21. Dezember 2005

Frustration

Einem mir sehr lieb gewordenen Freund geht es schlecht. So schlecht, daß er mich während der Arbeit anruft - dies ist noch nie vorgekommen. Mir blieb nichts anderes, als zuzuhören. Es tut mir richtiggehend weh, daß ich nicht helfen kann, nicht nahe sein kann, nur zuhören kann. Und selbst dabei Magenschmerzen zu bekommen.

Und ich? In mir macht sich Frustration breit:
- frustriert darüber, daß ich ihm nicht helfen kann
- frustriert darüber, daß ich mich selbst nicht so richtig auf der Höhe fühle
- frustriert darüber, daß ich mit meiner Arbeit nicht mehr nachkomme
- frustriert darüber, daß ich anscheinend nicht ohne Streit mal eine klare Linie mit dem Vater meiner Tochter bezüglich der Finanzen bekomme
- frustriert darüber, daß ich diesem Streit bewusst aus dem Weg gehe
- frustriert darüber, daß ich mich so antriebslos fühle
- frustriert darüber, daß sich positive Verhältnisse schnell in Enttäuschungen meinerseits umschlagen
- frustriert darüber, daß ich nicht fähig bin, deshalb den Mund aufzumachen und Tacheles zu reden
- frustriert darüber, daß ich heute abend schon wieder mit kalten Füßen einschlafen muss

Ach, mir fällt bestimmt noch mehr ein ...
Seelenleben

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Viele Adressen habe ich bekommen

die ich jetzt wohl alle mal durchtelefonieren muss, um irgendwo einen Termin zu bekommen. Mein Hausarzt machte mir jedoch nicht allzu viele Hoffnungen, kurzfristig einen Termin zu erhalten.

Auch meine Mitgliedschaft im Forum Selbsthilfe nach Abtreibung habe ich wiederbelebt. Vielleicht komme ich auch darüber an Adressen.

Wenigstens weiß ich jetzt voran ich leide ...
Seelenleben

Kapitulation oder erster Schritt?

Gestern abend war ich eigentlich so weit zu sagen, ich schaff das auch alleine, ich werde keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Nachdem mich meine Tochter heute nacht mehrfach aus traumlosem Schlaf geholt hatte und heute morgen wieder aus völlig nichtigen Gründen ausgetickt ist und ich feststellen musste, daß ich mit diesen Trotzattacken von ihr nicht mehr klar komme - ganz im Gegenteil, ich bin heute morgen völlig ausgerastet - habe ich nun kapituliert und noch für heute einen Termin bei meinem Hausarzt vereinbart.

Ich empfinde es tatsächlich als eine Kapitulation. Meine so mühsam aufgebaute Fassade der Gleichgültigkeit und des "Ich schaff das auch allein" bricht immer weiter zusammen und ich komme nicht mehr damit zurecht.

Und ich rede mir gerade ein, es ist keine Kapitulation sondern ein erster Schritt in die richtige Richtung - in Richtung Verarbeitung und endlich Ruhe haben. Ich hoffe nur, jetzt wirklich Hilfe zu bekommen.

Gleichzeitig werde ich mich bei der AWO, bei der ich seinerzeit das für eine Abtreibung notwendige Konfliktberatungsgespräch hatte, nach therapeutischer Hilfe zu erkundigen, denn ich weiß nicht, ob so ein Dorfhausarzt, der sich hauptsächlich mit Erkältungen und Hühneraugen beschäftigt, weiß, an wen er mich verweisen soll.
Seelenleben

Ich frage mich

wie tief das Loch noch ist, in welches ich gefallen bin, noch immer falle - kein Ende in Sicht.

Und ich frage mich, wie lange ich das noch aushalte, ohne irgendwann Amok zu laufen oder ganz zu zerbrechen.

Vor allem, wie kann man es mit mir aushalten? Schiebe alle Menschen von mir, bewusst oder unbewusst, sie ziehen sich zurück. Doch ich kann nicht darüber reden, das konnte ich noch nie. Es fällt mir so schwer und endet mit einer Kapitulation, mit vielen Tränen, die ich nicht will.

Verdammt, alle wollen immer nur die fröhliche Claudia sehen, die Starke, die Hilfsbereite, die Gutmütige. Und alle reagieren mit Unverständnis, wenn ich mich in mich zurückziehe, schwach bin, Hilferufe überhöre und schlecht gelaunt bin.

Wollte ich nicht eigentlich nur noch Positives bloggen?
Seelenleben

Mittwoch, 14. Dezember 2005

Irgendwie war es abzusehen

Vor allem seit gestern nachmittag zeichnete es sich deutlich ab: meine Stimmungskurve ging wieder einmal gegen Null und endete gestern abend damit, daß ich nur noch heulen konnte, gepaart mit Schüttelfrost.

Heute morgen war ich dann zum Kontrolltermin bei meiner HNO. Eigentlich wollte ich den Termin absagen, seit gestern abend jedoch wieder leichte Halsschmerzen und heute morgen - nach einer schlechten Nacht - wurden die Schmerzen schlimmer.

Sie war nicht zufrieden mit mir und meinem Kehlkopf, die Entzündung ist noch nicht weg, ein stärkeres Antibiotika musste her, wollte mich krankschreiben. Ich lehnte wieder einmal ab - mein Chef würde mich lynchen. Plötzlich schaute sie mir in die Augen und meinte, ob ich denn in der letzten Zeit etwas psychischen Stress gehabt hätte, der sich auch schädlich aufs Immunsystem auswirken würden.

Etwas psychischen Stress? Ich konnte nichts mehr sagen, fing unkontrolliert an zu heulen und zu zittern - Nervenzusammenbruch. Sie nahm sich glücklicherweise sehr viel Zeit, beruhigte mich, fragte mich dann langsam aus - und alles brach aus mir heraus.

Sie empfahl mir, professionelle Hilfe anzunehmen, das Vergangene wäre nie richtig verarbeitet worden und jetzt säße es zu tief, die Kaltschnäuzigkeit, die ich mir zum Thema Abtreibung zugelegt habe, ist eine Fassade, die immer mehr bröckelt. Eine Kur würde mir gut tun.

Bis Ende der Woche hat sie mich dann doch aus dem Verkehr gezogen ... und ich bin ehrlich gesagt dankbar dafür.
Seelenleben

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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Wir sollten in dieser Hinsicht ein wenig mehr wie die...
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Halte durch
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Kristian (Gast) - 2016.03.30, 09:09
Sehr interessante Seite!
Ich mag diesen Blog wirklich sehr, aber ich vermisse...
Till (Gast) - 2016.03.29, 12:42
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Also ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du einmal...
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Alles Gute für dich!
Also ich kann mir vorstellen, dass das anfangs sehr...
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