Wütend
Das Schlimmste, was ich mir je vorstellen könnte, ist, daß sich jemand an meiner Tochter vergreift. Schon allein der Gedanke daran, daß sich ein Mann ihr so nähern könnte, macht mich wütend. Und ich bin nicht weniger wütend, wenn es sich dabei um zwei sechsjährige Jungen aus dem Kindergarten handelt.
Meine Motte hat mit ihrer Freundin draußen auf dem Spielplatz des Kindergartens gespielt, sich hinter dem Gartenhäuschen versteckt. Zwei von den größeren Jungs kamen dann dazu und wollten mal genau schauen, wo denn wohl der Unterschied zwischen Mädchen und Jungs ist.
So weit so gut - harmlose Doktorspielchen, wenn das Interesse auf beiden Seiten besteht, kein Problem - herrje, sogar ich kann mich noch gut an diese Kinderzeiten erinnern. Das gehört zum Aufwachsen wie Bravo, Alkohol und Zigaretten.
Wird jedoch meine Tochter gegen ihren Willen dazu gezwungen ihr Höschen herunterzuziehen und wird dann noch versucht, mit einem Stock an ihr zu manipulieren, dann geht mir ehrlich gesagt die Hutschnur hoch.
Eine Erzieherin entdeckte die vier schließlich und setzte dem Ganzen ein Ende bevor ernsthafter Schaden entstehen konnte. Ihr hat sich meine Tochter auch bruchstückhaft anvertraut, ihre Freundin war stumm und starr vor Schreck und nicht dazu zu bewegen, auch nur ein Wort zu sagen.
Als ich heute Nachmittag beim Kindergarten ankam, nam mich die Erzieherin sofort zur Seite und erzählte mir die Geschichte, bat mich achtzugeben, ob evtl. doch noch schmerzhafte Nachwirkungen hervorkommen würden.
Was mich jedoch auch wütend macht, ist, das wir Frauen anscheinend in die Opferrolle hineingeboren werden, mit Erziehung hat das nichts zu tun. Auf meine vorsichtigen und möglichst beiläufig gestellten Fragen bekam ich von meiner Tochter die Abwehrreaktion "Die H. und ich wir haben gar nichts gemacht". Näheres wollte sie mir zunächst auch nicht schildern.
Dabei haben wir beide uns schon oft mit diesem Thema beschäftigt, ich habe ihr gesagt, daß ihr Körper ihr gehört und daß niemand anderes sie anfassen dürfe, wenn sie es nicht wolle und daß sie sich dann unbedingt wehren oder ganz laut schreien solle.
Was passiert? Nichts. Keinen Mucks gibt sie von sich, hat sogar noch das Gefühl, für das Geschehene verantwortlich gemacht zu werden.
Woran erinnert mich das? An mich. Mir waren Frauen früher unverständlich, die sich von ihren Männern verprügeln lassen und immer wieder bei ihnen bleiben. Doch was habe ich gemacht? Ich ließ mich insgesamt fünf mal verprügeln, erst beim letzten Mal hatte ich den Mut, einen Schlußstrich zu ziehen.
Frauen werden als Opfer geboren, sie werden nicht dazu gemacht.
Meine Motte hat mit ihrer Freundin draußen auf dem Spielplatz des Kindergartens gespielt, sich hinter dem Gartenhäuschen versteckt. Zwei von den größeren Jungs kamen dann dazu und wollten mal genau schauen, wo denn wohl der Unterschied zwischen Mädchen und Jungs ist.
So weit so gut - harmlose Doktorspielchen, wenn das Interesse auf beiden Seiten besteht, kein Problem - herrje, sogar ich kann mich noch gut an diese Kinderzeiten erinnern. Das gehört zum Aufwachsen wie Bravo, Alkohol und Zigaretten.
Wird jedoch meine Tochter gegen ihren Willen dazu gezwungen ihr Höschen herunterzuziehen und wird dann noch versucht, mit einem Stock an ihr zu manipulieren, dann geht mir ehrlich gesagt die Hutschnur hoch.
Eine Erzieherin entdeckte die vier schließlich und setzte dem Ganzen ein Ende bevor ernsthafter Schaden entstehen konnte. Ihr hat sich meine Tochter auch bruchstückhaft anvertraut, ihre Freundin war stumm und starr vor Schreck und nicht dazu zu bewegen, auch nur ein Wort zu sagen.
Als ich heute Nachmittag beim Kindergarten ankam, nam mich die Erzieherin sofort zur Seite und erzählte mir die Geschichte, bat mich achtzugeben, ob evtl. doch noch schmerzhafte Nachwirkungen hervorkommen würden.
Was mich jedoch auch wütend macht, ist, das wir Frauen anscheinend in die Opferrolle hineingeboren werden, mit Erziehung hat das nichts zu tun. Auf meine vorsichtigen und möglichst beiläufig gestellten Fragen bekam ich von meiner Tochter die Abwehrreaktion "Die H. und ich wir haben gar nichts gemacht". Näheres wollte sie mir zunächst auch nicht schildern.
Dabei haben wir beide uns schon oft mit diesem Thema beschäftigt, ich habe ihr gesagt, daß ihr Körper ihr gehört und daß niemand anderes sie anfassen dürfe, wenn sie es nicht wolle und daß sie sich dann unbedingt wehren oder ganz laut schreien solle.
Was passiert? Nichts. Keinen Mucks gibt sie von sich, hat sogar noch das Gefühl, für das Geschehene verantwortlich gemacht zu werden.
Woran erinnert mich das? An mich. Mir waren Frauen früher unverständlich, die sich von ihren Männern verprügeln lassen und immer wieder bei ihnen bleiben. Doch was habe ich gemacht? Ich ließ mich insgesamt fünf mal verprügeln, erst beim letzten Mal hatte ich den Mut, einen Schlußstrich zu ziehen.
Frauen werden als Opfer geboren, sie werden nicht dazu gemacht.
SingleMama - 2006.06.19, 18:24
Kindereien
aber werden männer als täter geboren? das wäre ja zumindest das gegenstück dazu :(