Tanz in den Mai
An diesem Tag fühle ich mich immer wieder so, als würde ich täglich das Murmeltier grüßen. Obwohl es nun schon vier Jahre her ist, überfällt es mich mit unschöner Regelmäßigkeit an diesem Tag.
Und wieder erlebe ich den 30.4.2004: die Beziehung zu D. ist verfahren, ich warte einfach nur darauf, daß Motte im Sommer in den Kindergarten kommt und ich damit endlich unabhängig bin - meinen Halbtagsjob in einen Ganztagsjob umwandeln und ihn endlich verlassen kann.
Abends wollen wir in den Mai tanzen, eigentlich habe ich nicht die rechte Lust dazu, doch um keinen Streit zu provozieren, gehe ich mit. Es ist ganz nett, ich trinke nichts, weil ich noch fahren muss, dafür trinkt D., der nichts verträgt, umso mehr.
Irgendwann schaffe ich es, ihn zum Heimgehen zu bewegen. Wir kommen zu Hause an und gehen ins Bett, wie üblich drehe ich mich zur Seite, will einfach nur meine Ruhe. Doch er hat anderes im Sinn, fängt an mich zu begrabschen. Er ekelt mich in den letzten Monaten nur noch an, doch ich lasse es mir nicht anmerken, weil ihn dieses Verhalten nur provozieren würde und ich weiß, wie jähzornig er wird, wenn er getrunken hat.
Auch an diesem Abend lasse ich zu, daß er mit mir schläft. Aus purer Angst, daß ich ansonsten wieder einmal Prügel von ihm kassieren würde. Ein Kondom will er wie üblich nicht benutzen und viel zu spät fällt mir ein, daß am nächsten Tag mein Eisprung fällig ist.
Hinterher renne ich ins Badezimmer, stelle mich unter die Dusche, versuche alles aus mir herauszuwaschen. Das es nichts gebracht hat, merke ich wenige Wochen später ...
Und hier fangen meine Gedanken immer wieder an, sich im Kreis zu drehen: warum hast du nicht riskiert, eins aufs Maul zu bekommen, anstatt ihn ranzulassen? Warum hast du es zugelassen, warum hast du nicht den Mumm gehabt, dich aufzulehnen, ihm zu sagen, daß du keine Lust auf ihn hast? Warum, warum, warum ...?
Immer wieder stelle ich fest, daß mich der Abbruch nicht so tief herunterzieht, ich habe es als für mich einzige Lösung angenommen - andernfalls wäre ich noch weitere vier Jahre an ihn gebunden gewesen oder zum Sozialfall geworden.
Was mir zu schaffen macht, ist, daß es überhaupt so weit gekommen ist. Und das wird noch bis Mitte Juni dauern, erst dann gehen diese Erinnerungen wieder langsam zurück.
Ihr Lieben, bitte verzeiht, wenn ich momentan nicht auf eure Kommentare antworte. Ich nutze das Blog derzeit mehr als Tagebuch, ich lese eure Kommentare, nehme sie mir auch zum Denkanstoß, kann mich jedoch einfach nicht richtig damit auseinandersetzen.
Und wieder erlebe ich den 30.4.2004: die Beziehung zu D. ist verfahren, ich warte einfach nur darauf, daß Motte im Sommer in den Kindergarten kommt und ich damit endlich unabhängig bin - meinen Halbtagsjob in einen Ganztagsjob umwandeln und ihn endlich verlassen kann.
Abends wollen wir in den Mai tanzen, eigentlich habe ich nicht die rechte Lust dazu, doch um keinen Streit zu provozieren, gehe ich mit. Es ist ganz nett, ich trinke nichts, weil ich noch fahren muss, dafür trinkt D., der nichts verträgt, umso mehr.
Irgendwann schaffe ich es, ihn zum Heimgehen zu bewegen. Wir kommen zu Hause an und gehen ins Bett, wie üblich drehe ich mich zur Seite, will einfach nur meine Ruhe. Doch er hat anderes im Sinn, fängt an mich zu begrabschen. Er ekelt mich in den letzten Monaten nur noch an, doch ich lasse es mir nicht anmerken, weil ihn dieses Verhalten nur provozieren würde und ich weiß, wie jähzornig er wird, wenn er getrunken hat.
Auch an diesem Abend lasse ich zu, daß er mit mir schläft. Aus purer Angst, daß ich ansonsten wieder einmal Prügel von ihm kassieren würde. Ein Kondom will er wie üblich nicht benutzen und viel zu spät fällt mir ein, daß am nächsten Tag mein Eisprung fällig ist.
Hinterher renne ich ins Badezimmer, stelle mich unter die Dusche, versuche alles aus mir herauszuwaschen. Das es nichts gebracht hat, merke ich wenige Wochen später ...
Und hier fangen meine Gedanken immer wieder an, sich im Kreis zu drehen: warum hast du nicht riskiert, eins aufs Maul zu bekommen, anstatt ihn ranzulassen? Warum hast du es zugelassen, warum hast du nicht den Mumm gehabt, dich aufzulehnen, ihm zu sagen, daß du keine Lust auf ihn hast? Warum, warum, warum ...?
Immer wieder stelle ich fest, daß mich der Abbruch nicht so tief herunterzieht, ich habe es als für mich einzige Lösung angenommen - andernfalls wäre ich noch weitere vier Jahre an ihn gebunden gewesen oder zum Sozialfall geworden.
Was mir zu schaffen macht, ist, daß es überhaupt so weit gekommen ist. Und das wird noch bis Mitte Juni dauern, erst dann gehen diese Erinnerungen wieder langsam zurück.
Ihr Lieben, bitte verzeiht, wenn ich momentan nicht auf eure Kommentare antworte. Ich nutze das Blog derzeit mehr als Tagebuch, ich lese eure Kommentare, nehme sie mir auch zum Denkanstoß, kann mich jedoch einfach nicht richtig damit auseinandersetzen.
SingleMama - 2008.04.30, 19:05
Vorleben
Die Suche nach dem Warum wird nie enden - meine jedenfalls hat es bisher nicht getan...
ich weiss, wie floskelhaft sich das jetzt wieder anhören mag, aaaber wenn du es nicht irgendwie schaffst einen dicken fetten Haken unter die "Sache" zu machen (ich weiss es ist viel, viel mehr!!), dann wird dich das immer wieder in diese Traurigkeit stürzen *festeumarm* Denke auch daran, dass dir eine Antwort auf das Warum nicht viel bringen würde, denn es würde dadurch nicht ungeschehen gemacht. Du wirst damit zurecht kommen müssen. Ich weiss auch, wie schwer es ist, mit solchen Belastungen allein fertig zu werden. Hol dir Hilfe... professionelle, wenn es geht. Die Tröster hie und da tun für einen kleinen Moment schon gut, aber sie helfen dir nicht wirklich :-( Du brauchst ein Rezept, wie du das Erlebte verarbeiten UND vergessen kannst. Das könnte ein Therapeut deines Vertrauens mit dir zusammen in Angriff nehmen... ?
Noch einmal lieb umärmel