Seelenleben

Samstag, 12. August 2006

Herz

Heute will sich der Schlaf einfach nicht einstellen. Nach über einer Stunde hin und her Gewälze hab ich es aufgegeben und bin aus meinen Federn geflüchtet.

Zu viele Gedanken in meinem Kopf: Zweifel, Hoffnung, Angst, Sehnsucht, Wut, Enttäuschung, Traurigkeit, Liebe. Und all diese Gedanken vervielfachen sich, drehen sich immer schneller in meinem Kopf herum, lassen sich nicht fassen, betrachten und damit verarbeiten.

Fragen über Fragen - zu wenige Antworten. Will ich überhaupt Antworten? Ja, ich will sie, egal, selbst wenn sie schmerzen. Bittere Wahrheit ist immer noch besser als eine schöne Lüge. Lügen musste ich so lange hören, daß mir selbst die unschöne Wahrheit wie Engelsgesang erscheint.

Liebe verzeiht vieles, aber nicht alles.

Manchmal verstehe ich die Menschen nicht; warum können sich viele nicht mit dem zufrieden geben, was sie haben? Warum wollen sie immer noch mehr? Ego-Streicheln?

Zeit, sich an die eigene Nase zu fassen: mit dem, was ich habe, bin ich nicht unbedingt zufrieden, ich wünsche mir auch sehr viel mehr - viel mehr Nähe, viel mehr Liebe, mehr Gemeinsamkeit. Mehr wir - weniger ich und du.

Merkwürdig, in meinem Ohr singt Perry Como When I fall in love - so richtig mit kratzender Schallplatte, Knistern und Knacken. Und auch ich bin bereit, mein Herz für immer zu geben, wenn dieses Herz dann dann auch für immer erwünscht wird.

Was ist ein Herz? Es ist eines der wichtigsten Organe, die wir zum Leben benötigen. Und es ist das wichtigste Organ, welches wir zum Lieben benötigen.
Mein Herz ist gesund, obwohl es mich nun schon seit über 37 Jahren durchs Leben bringt, was sicherlich nicht einfach ist, wo ich es mit meiner Raucherei doch übermäßig strapaziere und stresse.
Durch die Liebe jedoch war es lange Zeit kaputt, schien nicht mehr zu funktionieren. Mit viel Geduld wurde das Herz wieder gekittet, war es wieder bereit zu lieben. Es ist nicht mehr glatt, sondern hat viele Sprünge und Risse, Narben und herausgenommene Stücke. Laut Xchens Geschichte, müsste es ein sehr schönes Herz sein. Doch ich vermisse darauf die Stellen, an denen ich andere Herzen verletzt habe, ich die Schuld trage, daß sie gebrochen wurden.

Ich bin kein Engel. Beileibe nicht. Ganz und gar nicht. Doch ich kenne mich - ich kenne vor allem meine Grenzen, schließlich habe ich oft genug damit gespielt und sie ebenso oft überschritten. Dazu bekenne ich mich und dazu muß ich stehen.

Und ist stehe fest zu dem Menschen, dem all meine Liebe gehört. Glücklich machen würde es mich, wenn er auch zu mir steht, zu mir ganz alleine. Manchmal möchte ich es rausschreien, möchte in die Welt rufen "Ich liebe ..." - doch wer will das schon hören?

Ich vergebe schnell. Verzeihen fällt oft schwer - ist jedoch nötig, da wir alle nur Menschen sind, die Fehler machen, oft unüberlegt handeln.

Ich vergesse jedoch nur langsam. Vertrauen muss ich erst wieder lernen.
Seelenleben

Freitag, 11. August 2006

Sensibel

Es gibt immer wieder Dinge, die mich unheimlich schnell verletzen, mir den Boden unter den Füßen rauben. Sie dringen in meinen Magen, verursachen mir Schmerzen. Sie fahren mir ins Herz und brechen es in zwei Stücke.

Bin ich zu überempfindlich? Nein, ich denke einfach nur, auf mich passt der Spruch "Gebranntes Kind scheut das Feuer" mehr als gut.

Vermutlich werde ich dies nie mehr ablegen können. Es ist mir in den letzten Jahren zur zweiten Natur geworden. Es ist mein Bauchgefühl - und selten hat es mich belogen.
Seelenleben

Dienstag, 8. August 2006

Verloren

Wenn man seinem Kind sagt, es solle sich immer so verhalten, daß Entschuldigungen gar nicht erst notwendig sind, dann sollte man dieses Verhalten auch selbst vorleben.

Denn es bringt nicht, bei einem bockigen Kind völlig auszurasten und rumzubrüllen, daß einem die Halsschlagader platzen könnte. Sich hinterher dafür zu entschuldigen, macht es auch nicht besser.

Mir wächst hier gerade einiges völlig über den Kopf ...
Seelenleben

Verdammt!

Einmal, wirklich nur einmal in meinem Leben möchte ich einmal alles richtig machen.
Aber es gelingt mir nie.
Seelenleben

Freitag, 4. August 2006

Glas

Das Herz ist aus einem merkwürdigen Material gemacht - aus Glas.

Einerseits hart, wie Panzerglas - nichts kann es erschüttern.

Andererseits unendlich zerbrechlich und anfällig für kleine und große Kratzer.
und weil es so schön passt, die Geschichte vom Xchen direkt noch dazu:

Das schöne Herz

Eines Tages stellte sich ein junger Mann in die Mitte des Ortes und verkündete, er habe das schönste Herz im ganzen Tal. Eine grosse Menge versammelte sich um ihn, und alle bewunderten sein Herz, denn es sah vollkommen aus. Nicht eine Schramme war daran und nicht die kleinste Delle. Ja, alle stimmten zu, dass dies wirklich das schönste Herz sei, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter mit seinem schönen Herzen.

Plötzlich trat ein alter Mann aus der Menge heraus und sagte: "Ach was, dein Herz ist lange nicht so schön wie meines." Die Menge und der junge Mann blickten auf das Herz des Alten. Es schlug stark, doch es war voller Narben. Stücke waren herausgebrochen und andere eingesetzt, aber sie passten nicht genau, und so gab es einige rauhe Kanten. Tatsächlich waren da sogar mehrere tiefe Löcher, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten darauf wie kann er sagen, dachten sie, sein Herz sei schöner?

Der junge Mann schaute auf das Herz des Alten, sah seinen Zustand und lachte. "Du machst wohl Witze?" sagte er. "Vergleich dein Herz mit meinem: meines ist vollkommen und deines ist voller Narben und Löcher!" "Ja", sagte der alte Mann, "dein Herz sieht vollkommen aus, aber ich würde doch niemals mit dir tauschen. Weisst du, jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich nahm ein Stück von meinem Herzen und gab es ihm, und oft gab er mir dafür ein Stück von seinem eigenen Herzen, das den leeren Platz in meinem ausfüllte. Aber weil die Stücke nicht genau gleich sind, habe ich ein paar Unebenheiten - die ich in Ehren halte, weil sie mich an die Liebe erinnern, die wir geteilt haben."

"Manchmal", fuhr er fort, "habe ich ein Stück meines Herzens weggegeben, und der andere Mensch gab mir kein Stück von seinem zurück. Das sind die Lücken. Liebe zu geben ist immer ein Risiko. Diese Lücken schmerzen, doch sie bleiben offen und erinnern mich an die Liebe, die ich auch für diese Menschen habe, und ich hoffe, dass sie mir eines Tages etwas zurückgeben und den leeren Platz füllen, der darauf wartet. Siehst du jetzt", fragte der Alte, "worin die Schönheit meines Herzens besteht?" Der junge Mann stand schweigend und Tränen liefen über seine Wangen. Er ging zu dem alten Mann, dann griff er nach seinem perfekt schönen jungen Herzen und riss ein Teil heraus. Mit zitternden Händen bot er es dem Alten an. Der alte Mann nahm es an und setzte es in sein Herz, dann nahm er ein Stück seines alten narbigen Herzens und setzte es in die Wunde im Herzen des jungen Mannes. Es passte, aber nicht ganz genau, so blieben einige rauhe Kanten. Der junge Mann schaute auf sein Herz, das nicht mehr vollkommen war, aber doch schöner als je zuvor, weil Liebe aus dem Herzen des alten Mannes hineingeflossen war.
Seelenleben

Sonntag, 9. Juli 2006

Grausam

Wie grausam ist es doch, die wahre Liebe zu finden, jedoch nicht das Glück.

Morgen werde ich diese Beitrag vermutlich schon wieder bereuen, aber heute kann ich einfach nicht anders.
Seelenleben

Weiß nicht ...

... absolut nicht ... fühl mich mies heute ... körperlich und seelisch ... keine Ahnung.

Noch so viel zu tun in der nächsten Woche - und so wenig wie in diesem Jahr habe ich mich selten auf einen Urlaub gefreut.

Am liebsten würde ich zu Hause bleiben und ganz rabenmuttermäßig meine Eltern mit der Motte alleine fahren lassen.

Irgendwie finde ich diesen ganzen Tag von vorne bis hinten beschissen und ich bin jetzt schon froh, wenn er ein Ende hat. Ein Tag, an dem mir einiges so schwer fällt, daß ich nur mit rotgeheulten Augen durch die Gegend laufe.
Seelenleben

Trüb ...

ist das Wetter draußen: in der Nacht hats geregnet, die Wolken haben sich noch immer nicht verzogen, es ist windig (obwohl mein Weatherpixie Sonnenschein hat - keine Ahnung, wie es an diese kommt - los, rück sie raus, Weatherpixie!). Das einzig Positive ist, daß endlich einmal richtig Durchzug herrscht und ich alle Zimmer durchlüften kann. Ansonsten nervt mich dieses Grau in Grau jedoch gewaltig.

Trübe ist auch meine Stimmung. Nach einer fast komplett durchwachten Nacht erst im Morgengrauen eingeschlafen, vom Telefon geweckt worden und dabei festgestellt, daß sich Kopfschmerzen eingestellt haben.

Momentan schwanke ich zwischen "wieder ins Bett gehen und die Decke über den Kopf ziehen" und "aufräumen, Listen für den Urlaub schreiben und bügeln".

Auf der einen Schulter hockt der kleine Teufel und flüstert mir zu "komm, leg Dich wieder hin, bei dem Wetter verpasst Du eh nix. Besser nichts hören und nichts sehen" und auf der anderen Schulter balanciert der kleine Vernunftsengel und zwitschert "na los, erledigen musst Du das alles sowieso noch und bei dem Wetter gehts am besten."

Recht hat er, der Engel.
Seelenleben

Donnerstag, 6. Juli 2006

Sehnsucht

Manchmal kann man Sehnsucht körperlich schmerzhaft spüren.
Seelenleben

Sonntag, 2. Juli 2006

Erinnerungen an schöne Stunden

bewahre ich in meinem Herzen auf, wie edle Kostbarkeiten in einer Schmuckschatulle.

Und immer, wenn es ganz schlimm kommt, öffne ich die Schatulle und erfreue mich an ihrem Inhalt.
Seelenleben

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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Wir sollten in dieser Hinsicht ein wenig mehr wie die...
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Halte durch
Schade, dass du schon lange nichts mehr geposted hast....
Kristian (Gast) - 2016.03.30, 09:09
Sehr interessante Seite!
Ich mag diesen Blog wirklich sehr, aber ich vermisse...
Till (Gast) - 2016.03.29, 12:42
Lass doch einmal was...
Also ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du einmal...
Helena (Gast) - 2016.03.29, 12:40
Alles Gute für dich!
Also ich kann mir vorstellen, dass das anfangs sehr...
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