Seelenleben

Donnerstag, 24. August 2006

Ausbrechen

An Tagen wie diesen, wenn meine innere Unruhe so groß wird, dann wird dieser Wunsch immer übermächtig: Ausbrechen.

Ich möchte ausbrechen aus dem täglichen Einerlei: fünf Uhr früh aufstehen, das Kind kindergartenfein machen, zur Arbeit fahren, spät wieder heimkehren.

Ausbrechen - ich möchte nicht mehr in dieser Firma arbeiten. Möchte was ganz anderes machen. Möchte nicht mehr ständig dieses Gefühl im Nacken haben, arbeiten zu MÜSSEN, weil ich sonst mit der Kleinen alleine die Kurve nicht bekomme. Ich will wieder in meinem Job als Buchhalterin arbeiten. Okay, klingt für den Normalsterblichen wenig aufregend. Für mich ist es jedoch eine Berufung: mit Zahlen jonglieren, ständig alle Sinne beisammen halten, Ruhe.

Ausbrechen - ich möchte kein Kind mehr haben. Nein, sie belastet mich nicht, schränkt mich kaum ein. Doch ich möchte einfach nicht mehr jeden Tag diese riesige Verantwortung tragen.

Ausbrechen - ich möchte nicht mehr in diesem verlotterten Haus wohnen. Möchte eine kleine schnieke Wohnung ganz für mich alleine. Ohne Garten, ohne viel Arbeit. Geht nicht mit Kind.

Ausbrechen - obwohl ich das Alleinsein akzeptiert habe, möchte ich nicht mehr alleine leben. Ich möchte einen Partner an meiner Seite, möchte Sorgen abladen können, Verantwortung übertragen können. Mich umhätscheln und pflegen lassen, wenn es mir wie heute nicht gut geht. Will nicht mehr alleine einschlafen.

Ausbrechen - ich möchte nicht mehr in diesem Land leben. Ich möchte in südlichere Gefilde, jeden Tag Meer sehen, Sonne genießen. Manchmal geht mir die Kleinkariertheit meiner Umgebung so fürchterlich auf die Nerven.

Ausbrechen - das würde ich jetzt zu gerne.
Seelenleben

Außen und innen

Es stürmt, der Himmel erscheint drohend grau. Der Regen prasselt mit Macht an die Scheiben, der Wind heult durchs Haus.

Und genau so, wie sich mir das Bild von außen durch die Scheiben präsentiert, so fühle ich mich plötzlich auch innerlich: aufgewühlt, traurig, unruhig, unterdrückter Schmerz.

Ich weiß nicht warum, es gibt keinen mir bekannten Grund dafür. Trotzdem schlägt mein Seelenleben Kapriolen, fährt die Gefühlsachterbahn mit rasantem Tempo in einen tiefen Abgrund hinein, der mich keine Steigung erkennen lässt.

Ein Warnsignal oder einfach nur PMS?
Seelenleben

Freitag, 18. August 2006

Ich liebe es ...

... vom Klang der Regentropfen an mein Fenster geweckt zu werden, mich mit meinem noch verschlafenen Kind unter die Decke zu kuscheln und im Dämmerlicht des Morgens mit ihr geheime Frauengespräche zu führen.
Seelenleben

Mittwoch, 16. August 2006

Im Mittelpunkt des Interesses

Ich gebs ja zu - über hohe Besucherzahlen freue ich mich. Auch wenn jeder Blogger sagen wird, ich führ mein Blog nur für mich und was die anderen dazu sagen, interessiert mich nicht, so scheint es mir doch als Lüge.

Dies ist ja auch einer der Gründe, warum ich blogge: der (Gedanken-)Austausch mit Anderen, die vielen Hilfestellungen, die ich durch die Kommentare schon bekommen habe. Den Schwangerschaftsabbruch vor zwei Jahren hätte ich ohne das Bloggen vermutlich nicht so gut verarbeiten können.

Meist pendeln sich meine Besucherzahlen bei ca. 250 pro Tag ein. Es sind viele merkwürdige Suchzugriffe dabei, jedoch auch bewusste Klicks. Und ich frage mich oft, was eigentlich an meinem langweiligen Leben so interessant ist, daß Ihr hier immer wieder vorbeischaut ;o)

Aber ich freue mich sehr darüber, fühle mich damit in einer Gemeinschaft angenommen. In einer Gemeinschaft, die mir schon sehr viele gute und nette Bekanntschaften beschert hat. Freundschaften, auf die ich im realen Leben nicht mehr verzichten möchte, auch wenn sie meist, bedingt durch große Entfernungen, virtuell gepflegt werden.

Seit Sonntag sind meine Besucherzahlen förmlich explodiert, langsam geht es jedoch wieder zurück. Grund dafür sind weniger meine geistreichen (?) Beiträge, sondern ... na, die meisten wissen Bescheid. Mein kuriosester Suchbegriff für diese Zeit übrigens "Singlemama die mit Hobo zusammen ist".

Ja, ich liebe. Und ich liebe weiter. Eine Entscheidung, die viele vielleicht nicht nachvollziehen können, die auf Unverständnis stößt. Doch ich habe sie ganz für mich alleine getroffen.

Warum?
Weil das Herz nun einmal nicht rational ist.
Weil jeder Mensch Fehler macht - ich auch, jeden Tag, immer wieder.
Weil lieben auch verzeihen bedeutet - vergessen ist natürlich schwer.

Meine einzige Hoffnung ist nur, daß ich nicht irgendwann einmal einen Beitrag verfassen muss, zu dem Kommentare kommen "ich habs dir doch gleich gesagt".
Seelenleben

Dienstag, 15. August 2006

Zittern

Den ganzen Tag friere ich schon und es macht sich ein unkontrollierbares Zittern breit.

Ich weiß nicht, ob es an den Temperaturen liegt.
Seelenleben

Ich wünsche mir ...

einen Ausweg, eine Perspektive.
Hoffnung, eine Zukunft.
Klarheit, Ehrlichkeit.
Vertrauen können.
Eine klare Antwort.

Statt dessen drehe ich mich im Kreis.
Seelenleben

Liebe und Vertrauen

Lange Zeit habe ich geglaubt, nicht mehr vertrauen zu können. Zu oft war mein Vertrauen in all den Jahren missbraucht worden, zu oft musste ich mir Beteuerungen und Versprechen anhören, die schon nach wenigen Tagen wieder gebrochen wurden.

Mit dem schwindenden Vertrauen starb auch die Liebe - endgültig zunichte gemacht mit den körperlichen Angriffen, mit den Prügeln, die ich bezogen habe.

Es hat lange gedauert, bis ich mich aus dieser Beziehung lösen konnte, lange, bis ich glaubte, mit beiden Beinen fest genug auf dem Boden zu stehen und mein Kind und mich alleine durchzubringen. Auch wenn das Ende damals mit einem gewaltigen Paukenschlag kam - warum nur werden Männer, denen die Worte ausgehen, die merken, daß nichts mehr zu retten ist, immer wieder handgreiflich? - ich war froh und stolz, es endlich geschafft zu haben.

Nur mein Herz war tot. Und es schien mir unmöglich, noch einmal lieben zu können - schwieriger jedoch, noch einmal vertrauen zu können. Ich wollte es auch nicht mehr, wollte mich nie wieder so verletzen lassen.

Verliebt habe ich mich trotzdem. Vor über einem Jahr, eigentlich schon während der Beziehung mit D. Richtig zugegeben habe ich es kaum. Doch, einmal - Gegenliebe schien ich jedoch nicht zu erfahren - oder vielleicht doch? Ich weiß es nicht. Mein Herz verschloß ich also wieder, eine weitere Narbe war darauf zu sehen.

Es hat viel Zeit gebraucht und viel Geduld, bis ich wieder lieben konnte. Die Liebe kam ganz langsam, in kleinen Schritten und wurde so groß wie noch nie zuvor. Mein Vertrauen hat er jedoch nie ganz bekommen - worüber er sich wohl auch bewusst war.

Unsere Zusammenkünfte, so selten sie auch wegen der großen Entfernung waren, waren geprägt von inniger Zuneigung, Liebe, Zärtlichkeit und auch Leidenschaft. Noch nie habe ich in anderen Augen so viel Liebe für mich sehen können.

Jetzt wieder an einem Punkt zu stehen und feststellen zu müssen, daß auch das bißchen Vertrauen, was ich geben konnte, missbraucht wurde, tut unendlich weh.

Doch die Liebe ist noch immer da. Ein wenig Hoffnung auch.

Es wird Zeit brauchen - reden, über das warum und wieso. Darüber, was sein kann und wird. Was möglich ist und wie es umzusetzen ist.

Ich gebe nicht kampflos auf. Doch ich verlange auch Exklusivität. Und bis ich wieder vertrauen kann, wird es sehr, sehr lange dauern.

Ich habe die Hoffnung, daß ich irgendwann einmal sagen kann, all meine Hoffnung, Liebe und Geduld zu investieren hat sich gelohnt.

Jeder Mensch hat sich eine zweite Chance verdient. Nutze sie! Eine dritte wird es nicht mehr geben.
Seelenleben

Vertrauen

Vertrauen zu genießen ist ein größeres Kompliment als geliebt zu werden.

George Macdonald (1824-1905), schott. Schriftsteller


Vertrauen wird dadurch erschöpft, daß es in Anspruch genommen wird.

Bertolt Brecht (1898-1956), dt. Dramatiker u. Dichter
Seelenleben

Sonntag, 13. August 2006

Stehaufmädchen

Wohl die richtige Bezeichnung für mich - nach außen hin zumindest. Was innen ist, lasse ich nicht raus, auch für mich nicht. Vielleicht Selbstbetrug, hilft mir aber immer wieder, erst einmal auf die Füße zu kommen. Denn ich hasse nichts mehr, als mich am Boden zu sehen.

Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist.

Trotzdem rasen die Gedanken wieder einmal, halten mich Grübeleien gefangen, zwiespältige Gefühle: Trauer, Hoffnung, Wut. Greifen lassen sie sich nicht, eine Entscheidung demnach heute nicht möglich.
Seelenleben

Schmerz

Alles, was ich fühle, ist Schmerz. Das Herz heraus gerissen, nur Schmerz.

Vertrauen verraten, Gefühle verraten. Warum? Immer diese Frage, warum?

Wie kann ein Mensch so grausam sein, mit meinen Gefühlen zu spielen? Mit den Gefühlen so vieler anderer Menschen?

Verdammt, Du hast gewusst, wie tief verletzt ich innerlich bereits war. Warum musstest Du mir noch mehr Schmerzen zufügen? Was hast Du Dir dabei nur gedacht?

Neben dem Schmerz und der Trauer machen sich Wut breit. Das Gefühl, um mich zu schlagen, ebenso zu verletzen. Und ich muss mich gewaltig zusammen nehmen, um dies nicht zu tun.

WARUM?
Seelenleben

Mein täglicher K(r)ampf

Es gibt im Leben nur eine Sünde, und die ist: den Mut zu verlieren. (Johannes Mario Simmel)



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Super Artikel
Mir gefällt der Artikel wirklich super! Liebe Grüße!
Alexander Jakob - 2018.05.10, 22:36
Glaub an dich!
Zusammen mit der passenden Portion Selbstbewusstsein...
Shania (Gast) - 2016.03.30, 09:12
Professionelle Hilfe...
Wir sollten in dieser Hinsicht ein wenig mehr wie die...
Valeska (Gast) - 2016.03.30, 09:11
Halte durch
Schade, dass du schon lange nichts mehr geposted hast....
Kristian (Gast) - 2016.03.30, 09:09
Sehr interessante Seite!
Ich mag diesen Blog wirklich sehr, aber ich vermisse...
Till (Gast) - 2016.03.29, 12:42
Lass doch einmal was...
Also ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn du einmal...
Helena (Gast) - 2016.03.29, 12:40
Alles Gute für dich!
Also ich kann mir vorstellen, dass das anfangs sehr...
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